In den letzten fünf Jahren wurden mehr als 500 Anschläge auf muslimische Gebetshäuser verübt.
Moscheen sind Orte der Begegnung und der Hoffnung und somit nicht vordergründig als politische Symbole anzusehen. Was geht verloren, wenn Brandanschläge auf Moscheen stattfinden? Wird da nicht mehr als materielle Substanz vernichtet?
Moscheen seien nach dem Islamwissenschaftler Ahmad Milan Karimi keine politischen Symbole, sondern Orte der Begegnung: Sie repräsentieren „die Menschen einer Gesellschaft in besonderer Weise […]. Eine Moschee ist wesentlich ein Ort, an dem der Mensch er selbst sein darf, an dem er nach Frieden sucht und Frieden findet.“
Werden diese Orte des Friedens, seien es muslimische, jüdische oder christliche, angegriffen, dann „ist das eine gesamtgesellschaftliche Angelegenheit“.
Und was hat Horst Seehofers Aussage, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört, mit Anschlägen auf Moscheen zu tun?
Karimi kritisiert scharf: „Die Moschee stellt die spirituelle Heimat der Muslime dar. Dass ausgerechnet inmitten so vieler Brandstiftungen der Heimatminister empfindet, dass der Islam nicht zu Deutschland gehöre, ist beachtlich, unabhängig davon, dass die Aussage und deren Gegenteil gleichermaßen leer bleiben. Muslime von ihrer Religion zu abstrahieren, ist nichts als reine Wortakrobatik.“ Mehr zur Debatte lesen Sie hier: https://www.hyperkulturell.de/deutschland-und-der-islam-schon-wieder-diese-frage/
Deutschlandfunk Kultur berichtet: http://www.deutschlandfunkkultur.de/anschlaege-auf-gebetshaeuser-was-brennt-wenn-moscheen.1005.de.html?dram:article_id=414001