Wer war bei Anne Will eingeladen? Neben dem „Welt“-Chefredakteur Ulf Poschardt, Unions-Politiker Volker Kauder, dem Islam-Experten Ahmad Mansour und dem ehemaligen israelischen Botschafter Shimon Stein, war auch die Linke-Vorsitzende Katja Kipping zu Gast im Studio. Auch der Berliner Lehrer Roland Hoffe äußerte sich zu dem Thema. Hoffe gibt zu bedenken: „Er würde niemandem dazu raten, eine Kippa aufzusetzen. Kaum einer der Schüler kennt Juden persönlich. Werteunterricht sei außerstande, geschlossene Weltbilder aufzubrechen. Hoffe setzt auf persönliche Begegnungen.“
Und persönliche Begegnung ist auch das Stichwort, dem sich andere anschlossen. Allerdings scheint die persönliche Begegnung in schulischer Form noch eine Wunschvorstellung zu sein. Denn Lehrerfortbildung und didaktisches Material sind noch nicht ausgereift, um eine fundierte interkulturelle Begegnung zu gewährleisten. Sofortprogramme gibt es nicht, die Arbeit sei mühsam und langwierig, so Shimon Stein. Ahmed Mansour plädiert für projektorientierten Unterricht zum Nahostkonflikt, der Verschwörungstheorien begegnen soll.
Die Ansätze sind vielfältig und der Wille Antisemitismus zu bekämpfen, eint die Diskutierenden. Damit wird klar, dass persönliche Begegnungen einen noch großen Handlungsbedarf bedeuten, der sich sicher lohnen wird und einen Zugewinn für die Gesellschaft bedeutet.
Mehr zur Echo-Debatte & Antisemitismus: https://www.hyperkulturell.de/der-echo-2018-eine-katastrophale-entscheidung/
Die FAZ berichtet: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/tv-kritik-zu-anne-will-antisemitismus-ist-manisch-15555593.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0