Wie kann man die Identität von Flüchtlingen klären? Die Handykontrolle von Flüchtlingen sollte ab März 2017 dabei helfen, die persönlichen Daten auszuwerten und ein Herkunftsort festzustellen. Die gewonnenen Daten kommen vorerst in einen sogenannten ‚Daten-Tresor‘. Ausgewertet werden sie erst, wenn im Laufe des Asylverfahrens ein „BAMF-Mitarbeiter den Antrag dafür stellt – und ein Volljurist im Haus die Auswertung genehmigt“. Es können hierfür ausschließlich Geodaten ausgewertet werden, also: „Welche Vorwahlen wurden gewählt, an welchem Ort wurde ein Foto aufgenommen, aus welchen Ländern wurde telefoniert?“ Dem Ziel, die Identität des Betreffenden zu klären, gelang bisher laut Angaben des Bundesamtes nur bedingt: „Dabei wurde in 33 Prozent der Fälle die Identität der Antragstellenden bestätigt, in zwei Prozent widerlegt.“ Die Zahlen sind also gering.
Mehr dazu unter https://www.tagesschau.de/inland/handydaten-fluechtlinge-101.html
Deborah Feldman ist eine Autorin mit „vernehmbarer Stimme der jüngeren Generation von Juden in Deutschland“. Die Diskussion um den neuen Antisemitismus hält sie für übertrieben und die deutsche Erinnerungskultur betrachtet sie kritisch. In einem Interview mit der NZZ spricht Feldman über mögliche Gründe für ihre Flucht aus der orthodoxen Gemeinschaft der Satmarer Chassidim in Williamsburg, New York. Feldman sage, dass Internet und soziale Plattformen den Leuten auf ihrem Weg in die Freiheit helfen. Außerdem reiste Deborah Feldman durch ganz Europa: Aus welchen Gründen ist sie ausgerechnet in Deutschland geblieben?
„Mit Framing können wir nichts anfangen“, ließ die ARD noch im Sommer verlauten. Es hatte wieder Kritik an der Talkshow ‚hart aber fair‘ gegeben: „Die Redaktion übernehme beim Thema ‚Flüchtlinge und Kriminalität‘ das Framing – also den Deutungsrahmen – von Rechtspopulisten“. Die Ankündigung der Sendung enthielt diese Suggestivfragen: „Können solche Flüchtlinge überhaupt integriert werden? Wie unsicher wird Deutschland dadurch?“ Eine weitere Radiosendung musste einige Monate zuvor sogar abgesagt werden: „Darf man heute noch ‚Neger‘ sagen? Warum ist politische Korrektheit zur Kampfzone geworden?“ Nun ist vielen bewusst geworden, „dass eben andererseits beim Zuhörer und der Zuschauerin Sprache immer unterbewusst einen gewissen Deutungsrahmen im Gehirn aktiviert“. Da sei es laut der Zeit „umso besser, wenn die ARD inzwischen vielleicht doch etwas mit ‚Framing‘ anfangen kann“.
Mehr dazu unter https://www.zeit.de/kultur/film/2019-02/framing-ard-manual-gutachten-sprache-glaubwuerdigkeit
Die FAZ berichtet: „Lange konnte sich kaum ein Jude vorstellen, in der Bundeswehr Dienst zu tun.“ Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, erklärt in einem Gastbeitrag, warum die jüdische Gemeinschaft der Bundeswehr jetzt wieder eine eigene Militärseelsorge anbietet. Nachrichten von rechtsextremen Vorfällen oder dem Verdacht auf rechtsextreme Netzwerke in der Bundeswehr „schrecken regelmäßig die Öffentlichkeit auf“. Von der Bundeswehr eine „moralisch einwandfreiere Grundeinstellung“ zu erwarten, als von der übrigen Gesellschaft, sei allerdings unrealistisch.
Mehr dazu unter https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/josef-schuster-die-bundeswehr-braucht-einen-militaerrabbiner-16051368.html
Der politische Islam wolle die Gesellschaft nach religiösen Vorstellungen umgestalten. Dabei gilt: „Nicht das Volk soll Souverän sein, sondern Gott“. Es erscheint ein Buch mit Essays namhafter Experten, herausgegeben vom CDU-Politiker Carsten Linnemann. Dass Wirtschaftspolitiker sich mit dem Islam beschäftigen, sei eher ungewöhnlich. Wenn er Unternehmen besuche, werde er fast immer auf Probleme mit der Integration angesprochen. Doch was machen wir laut Linnemann falsch? Flüchtlinge und Migranten, die aus islamischen Ländern kommen, bringen „einerseits häufig eine fundamentalistische Sichtweise mit, so Linnemann“. Andererseits nehme die Radikalisierung junger Muslime hier in Deutschland zu. Sein Fazit: „Der politische Islam gehört nicht zu Deutschland.“.
Mehr dazu unter https://www.deutschlandfunk.de/politischer-islam-was-gehoert-zu-deutschland.886.de.html?dram:article_id=441595
Im Bericht des WDR wird in einer „Argumented Reality“- Geschichte über das Leben von drei Frauen erzählt: „Vera aus London, Anne aus Köln und Emma aus Leningrad, die im Alter von sieben bis 14 Jahren den Zweiten Weltkrieg miterleben mussten“. Die drei Frauen haben niemals vergessen, was ihnen widerfahren ist: „Bomben, Hunger, Tod, Kälte und schlimmer noch, der Verlust von Familienangehörigen“. Mehr als eine Million Menschen starben in der deutschen Blockade von Leningrad. Die Intention der Redaktion „Doku&Digital“ ist es, mit Hilfe einer speziellen, neu entwickelten „Augmented Reality“-Technologie die „Erfahrungen und Erlebnisse der Kinder von einst auch zukünftigen Generationen zu erhalten und zugänglich zu machen“. Die Geschichten werden durch eine 3D-Annimation unterstützt. So können sich die Zeitzeugen in jeden Raum begeben, beispielsweise auch in einen Klassenraum oder das eigene Wohnzimmer. Die Veröffentlichung der App soll im Februar 2019 abgeschlossen sein.
Mehr dazu unter https://www1.wdr.de/fernsehen/unterwegs-im-westen/ar-app/kriegskinder-info-100.html
Wolfang Joop äußert sich in der FAZ über den Tod seines Freundes Karl Lagerfeld. „Sein Drama ist, dass er nicht ich ist“, hatte Karl Lagerfeld über Wolfgang Joop mal gesagt. Nach dem Tod von Lagerfeld sagt Joop im F.A.Z.-Interview: „Ich brach in Tränen aus, als ich heute Morgen davon erfuhr. Ich konnte gar nicht anders. Dabei dachte ich wirklich, er kommt wieder auf die Beine. Auch wenn Freundschaften mit Karl nicht einfach waren, haben wir doch einmal sehr viel Zeit miteinander verbracht. Alles, was an Missverständnissen da war, ist jetzt passé.“ Lagerfeld habe den Stil der Marke Chanel in den letzten 36 Jahren maßgeblich geprägt. Kann Chanel dieses Niveau ohne ihn wirklich halten? Joop äußert sich im Interview.
Mehr dazu unter https://m.faz.net/aktuell/stil/mode-design/designer-wolfgang-joop-ueber-den-tod-seines-kollegen-karl-lagerfeld-16049477.html
Das dänische Parlament verschärft erneut die Ausländerpolitik: Keine Integration, stattdessen schnellere Abschiebungen. Dänemark schaffe die Integration von Flüchtlingen als staatliches Handlungsziel ab und wolle nur noch auf schnelle und umfassende Rückführungen setzen. Ausländerministerin Inger Støjberg hat angegeben, dass die Regierung 25.500 in den vergangenen fünf Jahren eingereiste Flüchtlinge einschließlich Familiennachzug auf Listen für umgehende Abschiebungen führe, „sobald wieder Frieden in ihrem Land herrscht“. Rund 8700 der Betroffenen seien so gut integriert, dass sie einen dänischen Arbeitsplatz haben. Dies soll nach den neuen Vorschriften künftig „keine Rolle mehr spielen und genauso wenig vor der Abschiebung schützen wie die Bindung an die dänische Gesellschaft durch hier geborene Kinder, Sprachkenntnisse oder auch die Beteiligung am Vereinsleben“.
Mehr dazu unter https://www.fr.de/politik/bis-menschenrechtlichen-grenzen-11784353.html
„Gelbwesten sind nicht gleich Gelbwesten“? – das zeigte sich zuletzt bei einer Demonstration in der französischen Stadt Lyon. Dabei gingen zwei Gruppen „brutal aufeinander los“, beide trugen gelbe Warnwesten. Es konnte nicht festgestellt werden, wer zu welcher Gruppe gehörte. Der Vorfall sei nicht der Erste dieser Art gewesen und zeige Spannungen innerhalb der Bewegung. Eine neue heftige Diskussion habe die Kundgebung am vergangenen Wochenende in Paris ausgelöst, bei der der Philosoph Alain Finkielkraut antisemitisch beschimpft worden sei. Die Gelbwesten verbinde eine ganze Reihe von gegensätzlichen Problemen: „gegen Steuern, aber für höhere Sozialleistungen; für öffentliche Dienstleistungen, aber gegen den Staat“.
Mehr dazu unter http://m.spiegel.de/politik/ausland/alain-finkielkraut-mann-nach-beleidigung-des-philosophen-festgenommen-a-1254192.html
Haben Sie den Rückblick der letzten Woche verpasst? https://www.hyperkulturell.de/7-revolution-und-journalismus/