Die Liste prominenter Namen ist lang: Sie reicht von Aristoteles bis Kant. Was diese klugen Menschen verbindet? Rassismus. Dies ist eine der Thesen des Soziologieprofessors Wulf D. Hund in dessen jüngst veröffentlichtem Buch Wie die Deutschen weiß wurden. Kleine (Heimat)Geschichte des Rassismus.
Auf der Verlagsseite finden sich folgende Infos zum Buch: Bei dieser „Kleinen (Heimat)Geschichte des Rassismus“ handelt es sich um das erste Buch überhaupt, das die Entwicklung des Rassismus gezielt aus deutscher Perspektive beleuchtet. Der Herausbildung des an Hautfarben orientierten Rassismus wird dabei ebenso nachgegangen, wie dem Antisemitismus, Antiislamismus, Antislawismus, Antiziganismus und eugenischem Denken.
Erst im Verlauf des europäischen Kolonialismus entstanden Formen der Herabminderung, die mit bestimmten Hautfarben verknüpft waren. Sie mündeten schließlich in die von der Aufklärung entwickelte Rassentheorie, wobei deutsche Denker eine bedeutende Rolle spielten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Rassedenken durch antikoloniale Bewegungen, Bürgerrechtskämpfe und schließlich durch Vernetzungen im Rahmen der Globalisierung zwar diskreditiert, die Entwicklung des Antisemitismus, der als Fremdenfeindlichkeit bezeichnete Rassismus gegen Migranten und schließlich der Antiislamismus zeigen jedoch, dass damit der Rassismus nicht am Ende ist, sondern sich wieder verstärkt jener kulturellen Elemente der Diskriminierung bedient, die er schon in seinen Anfängen benutzt hatte.
Eine Rezension zum Buch findet sich hier: http://diepresse.com/home/zeitgeschichte/5320052/Aristoteles-bis-Kant_Die-Klugen-praegten-den-Rassismus
Wie die Deutschen weiß wurden. Kleine (Heimat)Geschichte des Rassismus.
Von Wulf D. Hund
J.B.Metzler-Verlag
212 Seiten, 19.99 Euro