Alle 5 Jahre wird von Bildungsforschern die Internationale Grundschul-Lese-Forschung (IGLU) in Europa, dem Nahen Osten, Amerika und Russland durchgeführt. Dabei findet eine Analyse statt, die skizziert, wie gut die Lese-Kompetenzen der Grundschüler sind. Die Ergebnisse werden unter allen Ländern verglichen und auch im Kontext der Ergebnisse der letzten Jahre betrachtet. Anfangs schnitt Deutschland als Spitzenkandidat ab, doch mittlerweile sind die Auswertungsergebnisse nur noch im Mittelwert der europäischen Länder angesiedelt.
Morten Freidel, Redakteur der FAZ, kennt die Antwort auf das Problem: Seiner Auffassung nach sei der Kompetenzabfall Deutschlands in der Iglustudie mit der Migration und der zunehmenden Schere zwischen sozial schwachen und sozial starken Milieus zu begründen. Problem sei, dass Kinder von Migranten und Kinder aus sozial schwachen Familien einen geringeren Zugang zur Bildung hätten. Weiterhin sei zu bedenken, dass Kinder mit geringerem Zugang zu Bildung mittlerweile einen Anteil von 75% der Grundschulen in Großstädten einnähmen, während die sozial starken Familien ihre Kinder eher auf Privatschulen schicken würden. Somit würde sich eine Ungleichheit der Bildung ergeben, die auch das spätere Leben der Kinder beeinflusse. Morten appelliert deshalb an die Politik: Mischt die Grundschulen!
Mehr dazu unter http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/iglu-studie-grundschulen-brauchen-mehr-soziale-mischung-15333139.html
https://www.bmbf.de/de/iglu-internationale-grundschul-lese-untersuchung-82.html