Der Kurier hat jüngst ein Interview mit dem österreichischen Regisseur und Autor Arman T. Riahi veröffentlicht und mit ihm über seinen mehrfach ausgezeichneten Film „Die Migrantigen“ gesprochen.
Riahi selbst kam als Kleinkind aus dem Iran nach Wien und machte zahlreiche Erfahrungen mit Vorurteilen und Stereotypen seiner Herkunft gegenüber. Deshalb verwundert es nicht, dass er diese Erlebnisse in seinem Film verarbeitet. Riahi lässt in „Die Migrantigen“ zwei Freunde zu Wort kommen, die sich nur aufgrund ihrer schwarzen Haare von anderen Wienern unterscheiden – eigentlich sind sie schon längst in die Gesellschaft integriert, sollen aber für eine TV-Produktion arbeitslose Kleinkriminelle darstellen. Sie wissen jedoch nicht, was man so „als echter Ausländer“ macht. Deshalb bauen sie sich eine zweite Identität aus Vorurteilen auf. So weit, so gut. Doch irgendwann werden sie von der Wirklichkeit eingeholt.
Mit seinem Film möchte Riahi Integrationsbeispiele sichtbarer und Multikulturalität erfahrbarer machen – für ihn ist Zuwanderung „eine Zutat“, die maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass Städte besonders werden. Dass nicht alle diese Einschätzung teilen, begründet er damit, dass positive Integrationsbeispiele meist nicht sichtbar sind. Um dieser Unsichtbarkeit entgegenzuwirken, fordert er, einen reflektierten Blick hinter die Schlagzeilen zu wagen. Ihrer Rolle bewusst werden müssen sich nach Rihai aber auch die Behörden, Institutionen und staatliche Einrichtungen, die Medien- und Vorurteilsdarstellungen lenken können.
Zum Interview des Kuriers mit Arman T. Riahi: https://kurier.at/autor/julia-gschmeidler/15.312.196
Mehr zum Film unter: http://www.diemigrantigen.de/