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Übung: Wissenschaftlich Arbeiten

Wissenschaftliches Arbeiten ist ein wichtiger Bestandteil von Studium und Forschung. Es bezieht sich auf die methodische Herangehensweise an ein bestimmtes Thema mit dem Ziel, neue Erkenntnisse zu gewinnen oder vorhandenes Wissen zu vertiefen.

Der Prozess des wissenschaftlichen Arbeitens beginnt in der Regel mit der Auswahl eines geeigneten Forschungsthemas. Dieses kann entweder vom Lehrenden vorgegeben werden oder der Studierende wählt selbst ein Thema, das seinen Interessen und Fähigkeiten entspricht. Ein geeignetes Forschungsthema sollte spezifisch, relevant und durchführbar sein.

Ist das Thema gewählt, beginnt die Literaturrecherche. Dabei wird nach bereits vorhandenen wissenschaftlichen Arbeiten und relevanten Informationen gesucht, die das Thema unterstützen oder verwandte Aspekte beleuchten. Die Ergebnisse dieser Recherche sollten in einem Literaturüberblick zusammengefasst und kritisch betrachtet werden.

Im Anschluss an die Literaturrecherche wird eine klare Forschungsfrage formuliert, die das Ziel der eigenen Untersuchung beschreibt. Diese Frage sollte spezifisch, klar definiert und bearbeitbar sein. Sie bildet die Grundlage für den weiteren Forschungsprozess.

Danach wird eine geeignete Forschungsmethode ausgewählt. Diese kann quantitativ, qualitativ oder eine Kombination aus beiden sein, je nach Art der Fragestellung und den zur Verfügung stehenden Ressourcen. Bei quantitativen Studien werden große Datenmengen analysiert, während qualitative Studien auf Tiefeninterviews oder Beobachtungen zurückgreifen, um Einblicke in das Phänomen zu gewinnen.

Nach der Datenerhebung folgt die Datenanalyse. Hier werden die erhobenen Daten statistisch oder interpretativ ausgewertet, um Muster, Zusammenhänge oder Trends zu erkennen. Die Ergebnisse sollen objektiv und nachvollziehbar dargestellt werden.

Abschließend werden die Ergebnisse in einer wissenschaftlichen Arbeit zusammengefasst. Diese besteht in der Regel aus einer Einleitung mit Hintergrund und Forschungsfrage, der Methodik, den Ergebnissen, einer Diskussion und einem Fazit. Beim Verfassen der Arbeit ist es wichtig, wissenschaftliche Standards wie das korrekte Zitieren von Quellen und die Vermeidung von Plagiaten einzuhalten.

Wissenschaftliches Arbeiten erfordert sowohl kritisches Denken als auch ein systematisches und transparentes Vorgehen. Sie ermöglicht es Forschenden und Studierenden, neue Erkenntnisse zu gewinnen, bestehende Theorien zu überprüfen und zur Weiterentwicklung des Wissens in bestimmten Bereichen beizutragen. Durch die Teilnahme am wissenschaftlichen Diskurs können Forscher auch zur Lösung aktueller Probleme beitragen und Grundlagen für weitere Forschungsprojekte schaffen.

Anleitung zur Recherche

Schritt 1: Thema eingrenzen
Bevor du mit der Literaturrecherche beginnst, solltest du dein Thema so genau wie möglich eingrenzen. Überlege dir, welche Aspekte des Themas du genauer untersuchen und welche Fragen du beantworten möchtest. Die Eingrenzung des Themas hilft dir, gezielter nach relevanten wissenschaftlichen Publikationen zu suchen.

Schritt 2: Suchbegriffe festlegen
Als Nächstes musst du die relevanten Suchbegriffe für deine Recherche festlegen. Überlege dir Schlüsselbegriffe, die dein Thema am besten beschreiben. Synonyme oder verwandte Begriffe können dir dabei helfen. Notiere dir diese Suchbegriffe, damit du sie später bei der eigentlichen Recherche wieder verwenden kannst.

Schritt 3: Datenbanken auswählen
Es gibt zahlreiche Datenbanken, in denen wissenschaftliche Publikationen gesammelt werden. Je nach Fachgebiet gibt es spezialisierte Datenbanken, die für deine Literaturrecherche besonders relevant sein können. Einige der bekanntesten allgemeinen Datenbanken sind PubMed, Google Scholar, JSTOR und Scopus. Mache dich mit den verschiedenen Datenbanken vertraut und wähle diejenige aus, die dir für dein Thema am geeignetsten erscheint.

Schritt 4: Suche starten
Nun kannst du mit der eigentlichen Literaturrecherche beginnen. Öffne die Datenbank deiner Wahl und gib deine Suchbegriffe ein. Du kannst die Suchbegriffe kombinieren, indem du sie mit „AND“ oder „OR“ verknüpfst. Experimentiere mit verschiedenen Suchkombinationen, um die besten Ergebnisse zu erhalten. Nutze auch die erweiterten Suchfunktionen in den Datenbanken, um deine Suche weiter einzugrenzen oder zu verfeinern.

Schritt 5: Auswertung der Treffer
Nachdem du deine Suche durchgeführt hast, erhältst du eine Liste mit Treffern. Sieh dir die Titel und Kurzbeschreibungen der Artikel an, um zu beurteilen, ob sie für deine Forschungsfrage relevant sind. Es kann auch hilfreich sein, die Abstracts oder Zusammenfassungen der Artikel zu lesen, um einen besseren Einblick in den Inhalt zu erhalten. Wähle die Artikel aus, die dir am vielversprechendsten erscheinen.

Schritt 6: Zugang zum Volltext
Um die ausgewählten Artikel im Detail zu lesen, benötigst du oft den Volltext. Prüfe, ob du Zugang zu den Volltexten der ausgewählten Artikel hast. In einigen Fällen sind die Artikel kostenpflichtig oder nur in bestimmten Bibliotheken verfügbar. Nutze auch die Fernleihe, um Kopien von Artikeln zu erhalten, die nicht direkt zugänglich sind.

Schritt 7: Suche in Literaturverzeichnissen
Eine weitere Quelle für relevante Artikel können die Literaturverzeichnisse der bereits gefundenen Publikationen sein. Suche in den Literaturverzeichnissen nach weiteren relevanten Publikationen, die für deine Arbeit von Bedeutung sein könnten. Diese Technik wird als „Handsuche“ bezeichnet und kann oft nützliche zusätzliche Quellen aufdecken.

Schritt 8: Achte auf Aktualität
Wissenschaftliches Wissen entwickelt sich ständig weiter. Daher ist es wichtig sicherzustellen, dass die von dir ausgewählten Artikel aktuell sind und den neuesten Stand der Forschung repräsentieren. Überprüfe das Erscheinungsdatum der Artikel und bedenke, dass vor allem in den Naturwissenschaften Artikel, die mehrere Jahre alt sind, nicht mehr auf dem neuesten Stand sein können.

Schritt 9: Dokumentation und Archivierung
Notiere sorgfältig alle gefundenen Artikel und ihre Quellen. Dazu kannst du eine Literaturverwaltungssoftware wie Zotero, EndNote oder Mendeley verwenden. Diese Programme helfen dir, deine Literatur zu organisieren und Zitate und Referenzen in deiner Arbeit zu verwalten.

 

Einige Auszüge aus dem E-Learning-Modul in Textform:

Wissenschaftskommunikation?! – Mittlerweile begegnet uns an vielen Stellen im Alltag die Weitergabe von Wissen und Forschung. Dies kann mal gezielt erfolgen, wie bei einer absichtlichen Suche nach Informationen, aber auch am Frühstückstisch oder in der Bahn in Form von Instagram-Storys, Push-Up-Benachrichtigungen und ähnlichem auf uns einwirken. Doch wie können wir mit dieser Literatur umgehen – genauer, wie können wir passende Quellen finden, sie bewerten und Inhalte effektiv lesen. An dieser Stelle steigt diese E-Learning-Sequenz ein. Sie ist als Ergänzung zu einem (Online-)Unterricht gedacht, basiert auf Teilen der Einzel- und Gruppenarbeit und zielt auf Erfahrungen im Bereich der Medienkompetenz ab.

Zudem wurde die Lerneinheit ebenfalls auf Grundlage von verschiedener Literatur erstellt und stellt somit keine universell korrekte und gültige Lösung dar. Die verwendete Literatur und Quellen sind jeweils hinterlegt und können bei Interesse nachgeschlagen werden.

Die folgenden möglichen Suchoptionen kannst dafür die Recherche nutzen:

Technische Informationsbibliothek (TIB)
https://www.tib.eu/de/

Google Scholar
https://scholar.google.de/

MetaGer
https://metager.de/

Deutscher Bildungsserver
https://www.bildungsserver.de/

Digitale Bibliothek – Der Publikationsserver der TU Braunschweig
https://publikationsserver.tu-braunschweig.de/content/index.xml

GBV – Gemeinsamer Bibliotheksverbund
https://kxp.k10plus.de/DB=2.1/LNG=DU/

Quellen:

DER SPIEGEL (2020): Richtig recherchieren | SPIEGEL Ed. Hg. v. DER SPIEGEL. YouTube. Online verfügbar unter https://www.youtube.com/watch?v=y7WFHBdMMQc, zuletzt aktualisiert am 30.09.2020, zuletzt geprüft am 30.09.2020

Sandra Handschack, Sandra Müller, Linda Randt, Claudia Rietdorf (2006): Handbuch zur Recherche. Tipps und Tricks zur Informationssuche in konventionellen Informationsmitteln und im Internet

Transkript zum Erklärfilm

Die Suche nach Informationen zu einem bestimmten Thema gehört zum Handwerkszeug von Journalistinnen und Journalisten und nennt sich Recherche. Doch auch in der Schule, im Studium oder im Beruf kann es wichtig sein zu wissen, wie gutes Recherchieren funktioniert und was für Recherchemethoden es eigentlich gibt. Neben mir sitzt Miriam Olbrich. Miriam Olbrich ist Redakteurin beim Spiegel, und zu ihrem Alltag gehört es, Themen zu recherchieren und Nachrichten zu verifizieren. Miriam, was gibt es denn eigentlich für Methoden für eine gute Recherche? Also was wahnsinnig hilft und was am Anfang eigentlich das Wichtigste ist bei einer Recherche, ist, dass du dich fragst: Was möchte ich denn eigentlich genau wissen? Man kann natürlich sagen, es gibt ein großes Thema der Klimawandel. Und ich möchte etwas über den Klimawandel schreiben. Aber es hilft dir bei der Recherche ungemein, wenn du eine Frage formulierst. Zum Beispiel: Wird der Klimawandel schlimmer? Gibt es den Klimawandel wirklich? Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Menschen aus? Und das macht es sehr viel leichter anzufangen mit der Recherche, weil du dann weißt, wo du vielleicht suchen musst. Es gibt ja im Gegensatz zu früher eine Vielzahl von Informationen, die plötzlich für jedermann zugänglich sind, gerade im Internet. Aber worauf kommt es denn am meisten an, wenn du eine Recherche machst? Was sind so besondere Tools? Das Wichtigste ist, das klingt banal, aber das Wichtigste ist tatsächlich: Was ich recherchiere, muss stimmen. Wie stelle ich das sicher? Also bei Statistiken und Zahlen, die ich raussuche, ist immer die Frage: Wer hat die eigentlich veröffentlicht? Ist es eine Universität? Ist es ein Forschungsinstitut? Ist das jemand, der einfach dem Hörensagen nach Zahlen verbreitet? Das hat man ja oft, wenn man auch mal das Fernsehen anschaltet und Leute in Diskussionsrunden sieht, die werfen mit Zahlen um sich. Und wo nie klar ist, woher kommen die denn eigentlich? Deswegen ist für mich immer wichtig: Ich muss mir ein Bild darüber machen, wie valide meine Quelle ist. Und was ist eigentlich mit Online Enzyklopädien? Es gibt Wikipedia und im Netz ganz viele Seiten, die ja vermeintlich irgendwie die Wahrheit sagen. Stimmt das denn alles, was da drauf steht? Also bei Wikipedia ist es so, das es mir manchmal einen ganz guten Überblick geben kann, wenn ich von einem Thema überhaupt keine Ahnung habe, dann lese ich das durch, weiß grob, wie die Sachlage ist, aber glauben kann ich das nicht. Gerade Wikipedia muss man immer mit ein bisschen Vorsicht genießen. Das Interessante bei Wikipedia finde ich, sind die Sachen, die unter dem Artikel stehen. Das sind nämlich die Quellenangaben. Da wird nämlich erklärt, wie die Sätze, die da drüber stehen, zustande gekommen sind. Und da kann man sich dann immer durchklicken. Das sind manchmal Nachrichtenartikel, manchmal sind das Studien, manchmal sind es Interviews, dann ist es was, wo ich immer die Originalquelle anschaue, In welchem Kontext ist ein bestimmtes Zitat gefallen, wie hat derjenige das vielleicht gemeint? Und so kriegt man dann doch irgendwann ein ganz valides Bild. Miriam, danke dir für das nette Gespräch. Das war echt aufschlussreich. Also wir sehen: Ohne Recherche wäre die gründliche Arbeit von Journalistinnen nicht möglich. Die Nachrichten, die man findet, müssen überprüft werden. Hintergrundberichte und Hintergrundthemen müssen verifiziert werden. Genauso müssen neue Themenfelder erschlossen werden. Besonders wichtig ist es dabei, immer wieder die Quelle zu überprüfen: Wer hat die Informationen veröffentlicht, wo kommt die Information her und dann die Quelle der Quelle zu überprüfen.

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