Dies macht auch der jüngste Vorfall in einer Starbucks-Filiale in den USA deutlich: Zwei Afroamerikaner nahmen im benannten Café platz, ohne eine Bestellung aufzugeben. Und dies blieb nicht wie angenommen ohne Folgen, sondern hatte weitreichende Konsequenzen. Ein Mitarbeiter alarmierte die Polizei, welche die beiden „ungebetenen Gäste“ in Gewahrsam nahm und ihnen Hausfriedensbruch vorwarf. Eine fast unglaubliche Geschichte, bei der man sich fragt, ob ein einzelner Fall von Rassismus vorliegt oder ob Rassismus ein strukturelles Problem ist. Mehr zu Vorurteilen und Stereotypen: https://www.hyperkulturell.de/stereotype-sind-januskoepfig/
Starbucks reagiert und schließt alle Filialen in den USA für einen halben Tag, um die rund 175.000 MitarbeiterInnen zu sensibilisieren. Sie sollen an einem Anti-Rassismus-Training teilnehmen. Der Unternehmenschef Kevin Johnson fordert nun ein „Engagement auf jeder Ebene“ des Konzerns. Nach Informationen der USA Today ist die Schulung darauf ausgerichtet, „stillschweigende Vorurteile anzusprechen, bewußte Inklusion voranzutreiben, Diskriminierung vorzubeugen und sicherzustellen, daß sich jeder in einem Starbucks-Geschäft sicher und willkommen“ fühlen kann. Fraglich bleibt, warum erst jetzt? Und wie wirkungsvoll kann ein einzelner Nachmittag sein, um mit tief verwurzelten Vorurteilen aufzuräumen?
Die Süddeutsche berichtet: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/starbucks-anti-rassismus-massnahme-1.3949031