Zahlreiche syrische Flüchtlinge sind ausgebildete Lehrer. Einige arbeiten bereits an deutschen Schulen. Eröffnen sich hier Perspektiven für den notorischen Lehrermangel? Ganz so einfach ist es sicher nicht.
Neue Perspektiven für den Lehrermangel
Eine große Hürde stellt – wie so oft – die Sprachbarriere dar. Ohne ein hohes sprachliches Deutschniveau ist ein verantwortungsvoller Einsatz syrischer Lehrer kaum vorstellbar. Hinzu kommt, dass auch das Thema Kopftuch in Deutschland noch immer umstritten ist. Gerichte haben in der Vergangenheit mehrfach gegen ein Kopftuchverbot geurteilt; die Bundesländer halten den Umgang damit aber durchaus unterschiedlich. Auch sind syrische Lehrer in der Regel nur für ein Fach ausgebildet, in Deutschland unterrichten Lehrer mindestens zwei Fächer. Schließlich stellt sich die Frage, nach welchen didaktischen Maßstäben Unterricht gestaltet wird. Entdeckendes Lernen, Theorie-Praxis-Bezug, individuelle Förderung, Inklusion und Diversität. Vor allem der letztgenannte Aspekt könnte Anknüpfungspunkte bieten.