In diesem Lehrmodul soll der Begriff der Doppelmoral verdeutlicht werden und deutlich machen wo man diese finden kann. Dafür wird zuerst Moral erklärt und bearbeitet. Zur Veranschaulichung der Begriffe stehen jeweils ein Video und Text bereit, welche mit zu bearbeitenden Aufgaben verbunden sind. Im Anschluss wird das erworbene Wissen über einen Lückentext und Thesen zu dem Thema abgefragt. Am Ende wird das gelernte nochmals zusammengefasst.
Jonas weist mit seiner Aussage, dass Abschreiben sich nicht gehört auf etwas hin, was wir seit dem Grundschulalter lernen. Abschreiben ist böse und der Abschreibende lernt davon nichts. In vielen Köpfen hat sich dies als Regel festgesetzt genauso wie die Wertung, dass es böse ist, auch wenn es niemals aufgeschrieben wurde. Es ist einfach etwas, was normal für uns ist.
Regeln und Werte, die von allen anerkannt sind, werden auch als Moral bezeichnet. Das Wort kommt vom lateinischen Wort „moralis“ und bedeutet so viel wie „den Sitten betreffend“. Demnach haben Marco und Cora aus Jonas Sicht unmoralisch gehandelt. Handelt jemand so, wie es die Menschen gut und richtig finden, dann handelt die Person moralisch.
Aber was ist überhaupt moralisch und was nicht? Ganz so einfach ist diese Frage nicht zu beantworten. Moral kann im Prinzip für jeden anders sein, jedoch lernen wir im Laufe der Zeit Regeln und Werte der Gesellschaft anzunehmen. Trotzdem kann sich die Moral einzelner Nationen unterscheiden. In den USA ist beispielsweise die Todesstrafe erlaubt und von den meisten akzeptiert. In Deutschland ist sie hingegen verboten und es gibt keine Diskussionen sie wieder einzuführen. Denn hier wäre es gegen das Gesetz. Neben Gesetzen, die die Moral vorschreiben, können dies beispielsweise auch verschiedene Gebote. Weit verbreitete Gebote sind beispielsweise die 10 Gebote, nach denen Christen und Juden noch immer leben. Auch im Koran stehen beispielsweise Gebote, an die sich die Muslime halten.
Moral ist also überall zu finden aber nicht unbedingt überall gleich. Der Ort in dem man aufwächst beeinflusst also das Wissen über Moral und wie man moralisch handelt. Somit ist das Umfeld eines Menschen ausschlaggebend für seine moralische Entwicklung.
Anna hat Cora etwas erzählt, was Jonas ziemlich schlecht dastehen lässt. Wie es scheint, schreibt Jonas selbst Hausaufgaben ab, findet es aber bei anderen nicht okay. Anders ausgedrückt: Jonas hält sich nicht an seine eigenen Regeln und Werte die er vertritt. Dies wird auch als Doppelmoral bezeichnet.
Doppelmoral ist fast überall vertreten. Vielleicht ist dir der Begriff schon einmal irgendwo begegnet. Er wird beispielsweise oft in der Politik verwendet, aber auch im Alltag ist dir bestimmt schon einmal so ein Beispiel untergekommen. Manchmal ist es auch etwas versteckt.
Das erste Gebot der Bibel besagt beispielsweise, dass wir keine anderen Götter neben Gott haben sollen. Was demnach bedeutet, wir sollen nichts anderes außer Gott anbeten und begehren. Jedoch hängt unser Herz oft auch an anderen materiellen Dingen, wie unserem Smartphone, einem Auto oder etwas anderem. Dies ist im Prinzip schon Doppelmoral, auch wenn sie von vielen nicht als dieses angesehen wird.
Als Moral bezeichnen wir Werte und Regeln, die in der Gesellschaft anerkannt sind. Diese können sich in verschiedenen Gesellschaften unterscheiden. Was in einer Gesellschaft moralisch ist, kann in einer anderen als unmoralisch gelten.
Doppelmoral bedeutet, dass für einen selbst die Moral nicht gilt, jedoch für alle anderen. In vielen Fällen ist es den Personen nicht einmal bewusst, dass sie für sich selbst und andere verschiedene Moralvorstellungen besitzen. Wenn dich das stört, dann kannst du es der Person mitteilen. Manchmal sind Personen dann verärgert, weil es ihnen nicht bewusst war. Lass dich davon nicht einschüchtern, sie sind dann nur mit sich selbst unzufrieden.
Du selbst solltest jedoch immer darauf achten, dass du selbst keine Doppelmoral betreibst. Denn genauso wie dir das bei anderen auffällt, bemerken es andere auch bei dir. Genauso wie beim Lügen kann es dann vorkommen, dass dir weniger geglaubt wird oder sich keiner an deine Regeln hält. Denn wenn du dich nicht daran hälst, warum sollte es andere tun?
Setze also nur Regeln und Werte für andere die du selbst auch einhalten möchtest und kannst, damit andere dies auch tun!