Märchenstunden sind eine wunderbare Gelegenheit, in die fantasievolle Welt der Märchen einzutauchen. Sie bieten Kindern und Erwachsenen die Möglichkeit, sich beim Zuhören in eine andere Zeit und an einen anderen Ort zu träumen.
In einer Märchenstunde werden oft die klassischen Märchen erzählt, die seit Generationen überliefert werden. Von Schneewittchen und den sieben Zwergen bis hin zu Hänsel und Gretel bieten diese Geschichten spannende und lehrreiche Unterhaltung. Oft werden auch moderne Märchen erzählt, die eine zeitgemäße Botschaft vermitteln und den Zuhörern wichtige Lektionen mit auf den Weg geben.
Märchenstunden finden häufig in Schulen, Kindergärten, Bibliotheken oder auch in privaten Räumen statt. Sie werden von Erzählerinnen oder Erzählern geleitet, die durch ihre Stimme und ihren Erzählstil die Zuhörer in ihren Bann ziehen. Oft werden die Geschichten auch mit passenden Requisiten, Musik oder Bildern untermalt, um den Zuhörern ein noch intensiveres Erlebnis zu bieten.
Märchenstunden haben nicht nur unterhaltenden Charakter, sondern dienen auch der Förderung von Fantasie, Kreativität und Sprachkompetenz. Sie ermöglichen den Kindern, ihre eigene Fantasie zu entwickeln und den Geschichten aufmerksam zu folgen. Darüber hinaus können sie wichtige moralische Werte wie Mut, Freundschaft oder Vertrauen vermitteln und so den Zuhörern Orientierung geben.
Märchenstunden schaffen auch eine besondere Atmosphäre der Geborgenheit und des Zusammenseins. Kinder können in gemütlicher Runde zusammenkommen und gemeinsam in eine Welt voller Magie und Abenteuer eintauchen. So bieten Märchenstunden eine wertvolle Gelegenheit für Eltern, Erzieher und Kinder, Zeit miteinander zu verbringen und sich gemeinsam von Geschichten faszinieren zu lassen.
Insgesamt sind Märchenstunden ein beliebtes und bewährtes Medium, um Kindern die Welt der Märchen näher zu bringen. Sie fördern Fantasie, Kreativität und Sprachentwicklung und vermitteln gleichzeitig pädagogische und moralische Werte. Ob in der Schule, im Kindergarten oder zu Hause – Märchenstunden sind ein wunderbares Erlebnis für Jung und Alt.
Die Sterntaler
Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr hatte, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld.
Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: „Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig.“ Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne dir’s,“ und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann.“ Da tat es seine Mütze ab und gab sie ihm.
(…) Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: „Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben,“ und zog das Hemd ab und gab es auch noch hin.
Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel, und waren lauter blanke Taler; und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an, und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag.
Lösungen und Erklärungen aus den E-Learning-Einheiten
Der Märchenberg
Ein klassisches Märchen folgt in der Regel einer bestimmten Struktur, die aus einem Märchenanfang, einem Märchenhauptteil und einem Märchenende besteht.
Der Märchenanfang dient dazu, den Leser in die Märchenwelt einzuführen und die Rahmenhandlung zu etablieren. Oft beginnt ein Märchen mit den Worten „Es war einmal…“ oder „In einem fernen Land…“. Der Märchenanfang stellt meist die Ausgangssituation dar, in der der Protagonist des Märchens eingeführt wird. Oft handelt es sich um einen armen oder unglücklichen Helden, der in eine schwierige Situation gerät. Der Märchenanfang kann aber auch andere Figuren oder Orte einführen, die für die Handlung wichtig sind. Oft ist der Märchenanfang relativ knapp gehalten und gibt nur einen groben Überblick über die Ausgangssituation.
Im Hauptteil des Märchens entfaltet sich die eigentliche Handlung. Hier muss der Protagonist verschiedene Aufgaben meistern oder Hindernisse überwinden, um sein Ziel zu erreichen. Dabei stehen ihm oft magische Helfer oder geheimnisvolle Tiere zur Seite. Der Hauptteil des Märchens besteht meist aus Abenteuern, Prüfungen oder Reisen, die der Protagonist bestehen muss. Oft geht es auch um moralische oder ethische Lektionen, die der Protagonist auf seinem Weg lernt. Der Hauptteil des Märchens kann relativ lang sein und besteht oft aus mehreren Abschnitten, in denen der Protagonist immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt wird.
Der Schluss des Märchens bildet den Abschluss der Geschichte und löst die im Hauptteil des Märchens aufgebaute Spannung auf. Hier erreicht der Protagonist sein Ziel oder wird am Ende belohnt. Oft erhält er die Prinzessin, einen Schatz oder eine andere Form der Anerkennung. Der Schluss des Märchens ist häufig durch ein „Happy End“ gekennzeichnet, bei dem das Gute siegt und das Böse bestraft wird. Dabei spielen oft moralische Werte wie Tapferkeit, Gerechtigkeit oder Großzügigkeit eine wichtige Rolle. Der Schluss des Märchens kann auch eine Lehre oder Botschaft enthalten, die dem Leser mit auf den Weg gegeben wird.
Insgesamt folgt ein klassisches Märchen also einer klaren Struktur vom Märchenanfang über den Märchenhauptteil bis zum Märchenschluss. Diese Struktur ermöglicht es dem Leser, in die magische Welt des Märchens einzutauchen und die Abenteuer des Protagonisten mitzuerleben. Gleichzeitig transportiert das Märchen oft moralische Werte und Lehren, die dem Leser eine Botschaft vermitteln sollen.
Lückentext
Märchen sind frei erfundene Geschichten ohne genaue Angaben über die Zeit und den Ort des Geschehens. Man spricht auch von einer Märchenraumlosigkeit. Viele Märchen beginnen mit „es war einmal“ und enden mit dem Schlusssatz „und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“. Typisch in einem Märchen sind fantastische Figuren wie zum Beispiel Zauberer, Prinzessinnen, Könige oder Hexen. Manche Tiere (zum Beispiel der Frosch aus dem Video) können sogar sprechen und Gegenstände werden oft lebendig. Eine Figur muss schwierige Aufgaben erfüllen, die sich am Märchenanfang anbahnen. In den meisten Fällen sind es drei Aufgaben. Die Zahlen drei und sieben spielen eine wichtige Rolle. Sie haben eine magische Bedeutung. Die Aufgaben werden im Hauptteil des Märchens gelöst. Am Märchenende wird die Figur belohnt, da ein Märchen immer ein Happy End hat. Das Böse wird dabei immer bestraft.
Lösungsvorschlag Charakterisierung des Mädchens
Das Mädchen ist hilfsbereit und gütig, weil es Personen, die in einer Notlage sind, etwas abgibt. Hinzu kommt, dass sie selbst nichts besitzt und trotzdem helfen möchte.
Checkliste „Nachricht an Fridolin“
Deine Nachricht sollte folgende Punkte enthalten:
Transkript zum Erklärfilm
Hallo und herzlich willkommen, ihr Lieben. Ich bin Fridolin und ihr seid hier in der Bibliothek vom großen… Huch! Hallo, Fridolin. Entschuldigung. Einen Moment mal! Was ist denn das? Oh, kleiner Frosch, Du bist doch aus einem Märchenbuch entwischt. Dich muss ich wieder einfangen. Hey, warte. Nicht so schnell. Was ist denn das? Das ist ein Märchenberg Fridolin. Oh, Und wer ist das da? Das ist die Heldin des Märchens. Aktuell sieht sie noch ein wenig traurig aus. Aber keine Sorge, sie wird nicht für immer traurig sein. Unsere Heldin muss, um nicht mehr traurig zu sein, Aufgaben lösen. Die Aufgaben bahnen sich hier am Märchenanfang an. Oh, okay, aber was hat es denn jetzt mit diesem Berg auf sich? Das ist der Märchenberg. Er hilft uns, den Märchenaufbau zu verstehen. Ein Märchen lässt sich in drei Teile unterteilen: den Anfang, den Hauptteil und natürlich den Schluss. Unsere Heldin steht, wie bereits gesagt, am Märchenanfang. Aber wie kann so ein Märchen beginnen? Hilf mir doch, mich zu erinnern und kreuze die passende Antwort an! Ah, okay. Aber was gehört noch in einen Märchenanfang? Naja Fridolin, unsere Heldin, steht am Märchenanfang vor einem Problem oder einem Hindernis, aber diese kann sie mithilfe von Aufgaben beseitigen. Aber wie viele Aufgaben muss unsere Heldin denn bewältigen? Es sind in diesem Fall genau drei Aufgaben. Wusstest du, dass die Zahl drei und die Zahl sieben in einem Märchen eine wichtige Rolle spielen, denn sie haben eine magische Bedeutung. Na gut. Ich verstehe. Jetzt ist aber Schluss mit der Traurigkeit, Prinzessin. Wandere den Berg hinauf und löse alle drei Aufgaben. So machen wir es, Fridolin. Wir sind also beim sogenannten Hauptteil unseres Märchens angelangt. Hierbei kann der Held oder die Heldin anderen Figuren begegnen, wie zum Beispiel dem Antihelden oder der Antihelden. Diese stellen dann oftmals das Böse dar. Aber keine Sorge, unser Held schafft das. Denn er hat oftmals magische Fähigkeiten. Zu seinen magischen Fähigkeiten zählt, dass er zum Beispiel mit Tieren wie mir, dem Frosch, sprechen kann. Außerdem kann es sein, dass er hierbei Hilfe von Freunden, magischen Wesen oder uns Tieren bekommt. Das klingt alles ganz schön aufregend. Aber sag doch mal, Frosch. Hat es unsere Heldin denn jetzt geschafft? Na klar doch. Wir sind an der Spitze des Märchenbergs und somit auch am Schluss unseres Märchens angelangt. Die Heldin hat alle drei Aufgaben gemeistert. Nun, wo sie gesiegt hat, wird sie natürlich auch belohnt. Schließlich gehört in jedes Märchen ein Happy End. Da bin ich aber froh. Das bin ich auch, Fridolin. Aber eine Sache fehlt noch. Es gibt im Märchen nicht nur einen besonderen Anfangs-, sondern auch einen besonderen Schlusssatz. Hey, ihr da draußen. Könnt ihr uns dabei helfen? Toll, dass ihr den perfekten Schlusssatz gefunden habt. Aber sag mal, Frosch, ist es nicht schon ganz schön spät? Hm, das weiß ich nicht, denn einen genauen Ort oder eine genaue Zeit gibt es in Märchen gar nicht. Man spricht von der Märchenraumlosigkeit. Klar ist jedoch, dass ein Märchen nie in der Gegenwart oder in der Zukunft spielt, sondern immer in der Vergangenheit. Deswegen benutzen wir zum Schreiben eines Märchens die Zeitform Präteritum. Na dann, Frosch. Und wenn Sie nicht gestorben sind? Dann leben Sie noch heute.