All das ist Körpersprache. Sie ergänzt, was wir sagen. Und in welchem Kontext. Dies zusammen ergibt Sinn. Körpersprache ist allgegenwärtig. Im persönlichen Gespräch achten wir v.a. auf die Mimik. Am Telefon hören wir, wie die Stimme des anderen klingt. Und unzählige Emoticons imitieren unsere Körpersprache auf Smartphones. Körpersprache ist von großer Bedeutung für die zwischenmenschliche Kommunikation.
Die Sprechwissenschaftlerin Christa Heilmann definiert insgesamt vier Funktionen der Körpersprache (vgl. Heilmann 2009):
Bei Interkultureller Kommunikation gibt es weitere Besonderheiten. Kann Körpersprache richtig oder falsch sein? Nein. Sie kann allenfalls abweichen von einer bestimmten Erwartung. Diese Erwartungen sind kulturell geprägt. Sie entsprechen oft dem, was wir gewohnt sind. Körpersprache unterscheidet sich kulturbedingt sehr stark (übrigens sogar innerhalb einer Kultur, vgl. Generationslücke und Subkulturen). Zudem verändern sich Kulturen. Neue Formen entstehen (z.B. jugendliche Begrüßungen). Es kommt oft zu Missverständnissen, weil wir die Körpersprache anderer Kulturen nicht kennen.
Was außerdem noch eine wichtige Rolle spielt: Wie bewerten wir Körpersprache, wenn sie uns fremd ist? Fühlen wir uns gestört durch die Andersartigkeit? Vielleicht. Das fremde Verhalten finden wir dann falsch. „Muss man denn so laut sprechen?“ „Verheiratete Frauen darf man doch nicht umarmen!“ „Wieso isst der mit offenem Mund, und schmatzt auch noch dabei?“
Was wir dabei oft vergessen: Genau so irritiert könnten auch andere von unserem Verhalten sein. Welche Schlüsse können wir aus diesen Überlegungen ziehen? Eine stetige Reflexion diverser kultureller Körpersprachen ist notwendig, um nicht zur passiv-gelenkten Marionette der eigenen Kultur zu werden.
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