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Ist Europas Zukunft in Gefahr?

Wie sieht Europas Zukunft aus? Gerät die EU angesicht populistischer und seperatistischer Bestrebungen tatsächlich in Gefahr? Oft gestellte Fragen, deren Antworten erst gefunden und ausgehandelt werden müssen.

Während die einen in der Europäischen Union nur ein riesiges „Bürokratie-Monster“ sehen, stellt Europa für andere einen Anker der Stabilität und des Friedens dar. Rückzug in die Nationalstaatlichkeit oder europaweite Solidarität lauten die doch sehr unterschiedlichen Perspektiven.

Gibt es eine europäische Kultur?

Das EuropaCamp diskutierte unter dem Titel RETHINK. RELOAD? RECLAIM! europäische Zukunftsfragen mit prominenten Vertreterinnen aus Politik, Wissenschaft, Kunst, Kultur, Wirtschaft und Medien. Die zweitägige Konferenz sollte vor allem eines: Interesse für Europa wecken.

So wurde unter anderem der Frage nach einer „europäischen Kultur“ nachgegangen. Esra Küçük, Mitglied im Direktorium des Maxim Gorki Theaters, beschrieb Kultur folgendermaßen: „Kultur ist das Regelwerk des miteinander Umgehens zwischen den Menschen, aber auch mit der Umwelt.“ Dieses Umgehen muss man in einer Art Aushandlungsprozess erlernen. Europa sei ein Gebilde der verschiedenen Perspektiven, so Küçük. Diese Perspektiven sind vielfältig und oft gegensätzlich. Auch Angst und Skepsis gegenüber der europäischen Idee sind weit verbreitet, die den Menschen aber genommen werden können.

Jan Böhmermann fordert klare Haltungen

Populistische Bewegungen in ganz Europa nehmen zu – das ist nicht erst seit der letzten Bundestagswahl in Deutschland ein viel diskutiertes Thema. Nach Ursachen und Gegenmaßnahmen fahndeten neben dem Satiriker Jan Böhmermann, auch die Spiegel Redakteurin Melanie Amann, Politikwissenschaftler Frank Decker und Almut Möller vom European Council on Foreign Realtions.

„Satiriker und Volksverhetzer arbeiten mit ähnlichen Mitteln, aber kommen aus verschiedenen Richtungen“, stellte Jan Böhmermann klar. „Satiriker sind im Kern Humanisten, die mittels Aufmerksamkeitserregung in Debatten eintreten. Volksverhetzer tun das aus dem Wunsch nach Zerstörung des Systems heraus.“ Diese Aufmerksamkeitserregung funktioniert vor allem über Sprache, die unterschwellig politische Botschaften vermitteln kann.

Das wohl bekannteste Beispiel der populistischen Sprache ist der oft erwähnte „Gutmensch“. Dieser Ausdruck stammt vom französischen Wort „bonhomme“. Ursprünglich bedeutete dies so viel wie „Naivling“, doch populistisch aufgeladen wird der Ausdruck zum Kampfbegriff. Die politisch „korrekte Sprache“ wird strikt abgelehnt, Fragen nach Sinnhaftigkeit gar nicht erst gestellt. Mit präziser Sprache wollen die Expertinnen der Konferenz gegen das Einsickern populistischer Sprache in den alltäglichen Gebrauch verhindern.

Jan Böhmermann fordert klare Haltungen gegen Populismus und wirft der Politik vor die Fähigkeit, Kontroversen und Debatten auszulösen, verloren zu haben. Ihre Rolle würden nun Komiker und Journalisten übernehmen. Getreu dem Motto der Veranstaltung RECLAIM! scheint die Zukunft Europas also vor allem eine Aufgabe unserer wehrhaften Demokratie zu sein.

Das Hamburger Abendblatt berichtet: https://www.abendblatt.de/kultur-live/article213312011/Kampf-um-die-europaeische-Idee.html

Mehr zu populistischer Sprache: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/analyse-der-sprache-von-populisten-14595386.html

https://www.youtube.com/@hyperkulturell

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