In Frankreich gab es in diesem Jahr schon zwei „religiös motivierte“ Attentate – zum einen auf eine Holocaust-Überlebende und zum anderen eine Geiselnahme in Südfrankreich in einem Supermarkt.
Goldschmidt ist der Auffassung, dass nicht alleine „Eingewanderte“ den Antisemitismus verbreiten, sondern auch die zweite Generation, „die schon in Europa geboren und aufgewachsen ist. Es ist ein Problem der Integration, ein Problem von jenen Migrantenfamilien, die sich nur schwer mit europäischen Werten und dem Pluralismus identifizieren.“
Goldschmidt betont, dass die Predigten in den Moscheen große Wirkung auf die Glaubensgemeinde haben. Aus diesem Grund fordert er, dass Predigten nicht nur in arabischer Sprache gehalten werden, sondern auch in deutscher Sprache.
„Es sind drei. Die erste Idee bezieht sich auf die Erziehung und Lehre der geistlichen Führung. Sie muss in Europa stattfinden. Sollte die Bildung irgendwo anders stattfinden, dann nur in – durch zum Beispiel die OSZE – zertifizierten Einrichtungen, die nicht radikal sind. Bringen Glaubensvertreter Radikalismus aus anderen Teilen der Erde nach Europa, ist das eine große Gefahr. Die zweite Idee betrifft die Finanzierung von religiösen Gemeinden. Diese sollten nicht von Institutionen oder Personen finanziert werden, die an Radikalisierung interessiert sind. Drittens glauben wird, dass es in jeder religiösen Gemeinde eine Person geben solle, die darauf achtet, wie die religiösen Texte ausgelegt werden.“
Dabei wird deutlich, dass die Ideen sich gleichermaßen auf die Religionen Christentum, Judentum und den Islam beziehen.
Mehr zum Interview der FAZ mit Goldschmidt unter http://www.faz.net/aktuell/politik/interview-mit-pinchas-goldschmidt-ueber-antisemitismus-in-europa-15518229.html
Wochenrückblick „Islam und Heimat“ : https://www.hyperkulturell.de/wp-admin/post.php?post=3766&action=edit