Geflüchtete Männer und Frauen oder auch Menschen mit Migrationshintergrund sollen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben, arbeiten und sich auch sprachlich verständigen können – so die normative Zielstellung. „Integration“ wird so oftmals befehlsartig gefordert, ohne wechselseitige Einflussmöglichkeiten zu betonen oder dieses (vielversprechende Konzept) als gemeinsam zu bewältigendes anzusehen.
Pionierarbeit in Sachen gelungener Integrationsansätze leisten derzeit acht kommunale Integrationskoordinatoren im mittelsächsischen Kreis Döbeln, die Geflüchteten bei Problemen aller Art zur Seite stehen. Die Koordinatoren informieren über mögliche Hilfsangebote sowie Anlaufstellen und wirken als vermittelndes Bindeglied zu Paten, Vereinen, Wohngemeinschaften und Behörden. Sie machen auch bekannt, welche integrativen Maßnahmen und Hilfeleistungen darüber hinaus zur Verfügung stehen.
So umfasst das Konzept weiterhin: eine Welcome-App für das Smartphone, einen Gemeindedolmetscherdienst sowie eine Servicestelle für Sprach- und Integrationsmittler. Seit dieser Woche können auch verschiedenartige psychotherapeutische Betreuungsangebote wahrgenommen werden. Menschen mit traumatischen Fluchterfahrungen können hier in Einzel- oder Gruppengesprächen über ihre seelischen Probleme sprechen oder Informationsangebote nutzen.
Das Interesse an zusätzlichen Sprachkursen, vor allem am aufbauenden B2-Niveau, ist nach wie vor groß, sodass auch in Döbeln noch integrativer Handlungsbedarf besteht.
Diese vorbildlichen und sicherlich wegweisenden Konzepte liefern dennoch keine prompten, verbindlichen Lösungen für bestehende Unsicherheiten und Schwierigkeiten auf vielerlei Seiten. Integration sollte daher nicht als kurzfristiges, zeitlich beschränktes Vorhaben begriffen werden, sondern als langfristiger, gesamtgesellschaftlicher Lernprozess.
Die Sächsische Zeitung berichtet: http://www.willkommen.sachsen.de/42898.htm