Metakommunikation liegt dann vor, wenn man sich über die Kommunikation selbst verständigt. Mit andern Worten: Man kommuniziert über Kommunikation. Dies kann beispielsweise in Form eines Kommentars, einer näheren Erläuterung oder auch in nonverbalem Augenzwinkern zwecks einer ironischen Kennzeichnung geschehen. (vgl. Glück, S. 428) Diese Kommunikationsformen sind bereits so internalisiert, dass sie kaum von einem normalen Gesprächsverlauf zu unterscheiden sind und zeichnen sich durch fließende Übergänge aus (vgl. Nünning, S. 490). Ihr Ziel ist es, den Verstehensprozess zu unterstützen und die Gründe für Missverständnisse ausfindig zu machen.
Ein Analysemodell für kommunikative Störungen bietet Friedemann Schulz von Thuns Kommunikationsquadrat (auch Vier-Seiten-Modell genannt). Demnach können sowohl Sender*in als auch Empfänger*in eine Nachricht auf vier verschiedene Weisen meinen und verstehen: Als
Ein metakommunikativer Konflikt kann dann entstehen, wenn sich nicht beide Seiten auf derselben Ebene verständigen. Beispielsweise könnte es von einem religiösen Menschen als negativer Beziehungshinweis ausgelegt werden, wenn ihm ein anderer, in der Absicht der Selbstkundgabe, seine atheistische Position offenbart. Andersherum könnte eine Selbstauskunft der gläubigen Person bei dem anderen appellativ verstanden werden. Durch die metakommunikative Reflexion darüber, auf welcher Ebene die beiden gerade sind, kann diese Missverständnisse lösen.
Damit bildet die Metakommunikation das explizite Pendant zur impliziten Metasensibilität.
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Literatur
Glück, Helmut/Rödel, Michael (2016): Metzler Lexikon Sprache. 5. Aufl. Stuttgart: Metzler.
Nünning, Ansgar (2008): Metzler Lexikon Literatur- und Kulturtheorie. 4., aktual. u. erw. Aufl. Stuttgart: Metzler.
Schulz von Thuns Kommunikationsquadrat: https://www.schulz-von-thun.de/die-modelle/das-kommunikationsquadrat
Metakommunikation Bedeutung im interkulturellen Kontext | IKUD
Transkript zum Erklärfilm
Metakommunikation liegt dann vor, wenn man sich über die Kommunikation selbst verständigt. Mit andern Worten: Man kommuniziert über Kommunikation. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn sich zwei KommunikationspartnerInnen darüber unterhalten, wie sie in der vorherigen Diskussion miteinander umgegangen sind, wie sie sich gefühlt haben und was genau ihr Anliegen war. Eine solche distanzierte und reflektierte Metakommunikation kann dabei helfen, kommunikative Konflikte aufzulösen. In der interkulturellen Kommunikation wird Metakommunikation deshalb als sprachliches Werkzeug verwendet, um Missverständnisse auszuräumen.