Einige Auszüge aus dem E-Learning-Modul in Textform
Geschlechterstereotype
Stereotype begegnen dem Menschen überall, auch ohne sie aktiv wahrzunehmen. Nicht nur in den Medien/Nachrichten sind sie präsent, sondern auch im Alltag und im Umgang miteinander werden sie wahrgenommen oder (unter)bewusst angewandt. Sie üben einen großen Einfluss auf die Gesellschaft/Menschen/Personen aus und können sich neben der Hautfarbe und den Berufsgruppen unter anderem auch auf die Geschlechter beziehen. Im Folgenden werden die Geschlechterstereotype genauer beleuchtet.
Geschlechterstereotype beschreiben eine soziale Klassifizierung, in die Frauen und Männer aufgrund von pauschalisierenden Vorstellungen eingeordnet werden. Jene Vorstellungen bestehen aus einer Ansammlung von speziellen Eigenschaften/Merkmalen, Verhaltensweisen, Fähigkeiten und Haltungen; speziell auch auf Aussehensmerkmale bezogen. Dabei werden die tatsächlichen Eigenschaften des Individuums und die sich daraus ergebenden Unterschiede außer Acht gelassen, da die Stereotype als Maßstab gesehen werden. Kommuniziert werden jene Stereotype nicht nur mithilfe von Sprache, sondern auch durch Verhaltensweisen, Handlungen, Interaktionen und Bilder. Differenziert wird hierbei zwischen deskriptiven und präskriptiven Anteilen: Ersteres bezieht sich auf die Ansicht, welche Eigenschaften sowie Verhaltensweisen Frauen und Männer haben, während es sich bei Letzterem um traditionelle Annahmen handelt, wie sich beide Geschlechter verhalten sollten. Werden deskriptive Geschlechterstereotype verletzt, erzeugt es lediglich Überraschung im Umfeld. Werden dagegen die präskriptiven Anteile missachtet, endet es in der Gesellschaft mit Ablehnung und Restriktion. Des Weiteren sind Stereotype nur schwer zu verändern.
Innerhalb dieser Stereotype haben sich konkrete Merkmale für beide Geschlechter herausgebildet, die sich im Grunde in zwei Felder unterteilen lassen: Frauen werden mit Wärme und Expressivität in Verbindung gebracht sowie mit *Femininität* und einem Sinn für Gemeinschaft. Im Einzelnen werden dem Geschlecht Eigenschaften zugeschrieben wie passiv, abhängig/gefühlsbetont/gehorsam, schwach, *abhängig/gefühlsbetont/gehorsam, abhängig/gefühlsbetont/gehorsam und attraktiv/anziehend/hübsch/schön durch das Äußere. Frauen wird nachgesagt, dass das Wohlbefinden ihres Umfeld einen hohen/großen Stellenwert für sie hat, genauso sollen sie ein starkes Harmonie/Friedensbedürfnis haben. Bei Männern dagegen wird eine aufgabenbezogene Kompetenz und Instrumentalität hervorgehoben, die sich in Eigenschaften wie Dominanz, Unabhängigkeit/Stärke/Mut, Unabhängigkeit/Stärke/Mut, Unabhängigkeit/Stärke/Mut, Ehrgeiz und Attraktivität durch Erfolg äußert. Außerdem wird Wert darauf gelegt, dass sie sich maskulin und kompetetiv verhalten, wodurch sich letztendlich der Wunsch nach Individualität ergibt. Diese Eigenschaften haben sich vermutlich aufgrund der unterschiedlichen Rollenbilder herausgebildet, in denen sowohl Mann als auch Frau in der Vergangenheit vermehrt eingeordnet wurden. Hausfrauen und andere Berufsgruppen mit niedrigem Status werden zum Beispiel mit den für Frauen oben genannten Eigenschaften in Verbindung gebracht, während Männer zumeist als Ernährer des Haushalts fungierten und damit den Erfolg der eigenen Handlungen in den Fokus stellten. Das Grundproblem von Geschlechterstereotypen besteht darin, dass Menschen die Eigenschaften einer Rolle auf die Einzelperson/Individuen/Personen/Einzelnen übertragen.
Stereotypisierung kann nicht grundsätzlich negativ gesehen werden, da sie Unterstützung bietet, sich in der Gesellschaft zu orientieren und Unsicherheiten in Bezug auf sich selbst und andere Gruppierungen zu minimieren. Mithilfe von Stereotypen wird es dem Menschen erleichtert, Informationen über sein Umfeld zu generieren, ohne viel Aufwand zu betreiben. Gleichzeitig verhilft es der Person dabei, sich selbst und andere in der Gesellschaft entsprechend einzuordnen. Außerdem erleichtert es die Kommunikation. Nichtsdestoweniger wird dabei die Individualität des Einzelnen ignoriert/vernachlässigt/missachtet/zurückgestellt und auf Klischees zurückgegriffen, die sich zumeist in den traditionellen Geschlechterrollen wiederfinden lassen. So werden zum Beispiel bestimmte Verhaltensweisen innerhalb der Rolle oder des Berufs auf das Geschlecht übertragen. Stereotype können die Entscheidungen von Personen beeinflussen und in manchen Situationen auch die Selbstverwirklichung einschränken/beeinträchtigen, da ein Abweichen von Rollenbildern in der Gesellschaft mit Ablehnung geahndet wird. Des Weiteren haben Menschen den Hang dazu, Fremde in eines der ihnen bekannten Stereotype/Klischees/Vorurteile einzuordnen, um die Kommunikation zu vereinfachen. Gleichzeitig hat jedoch auch die betroffene Person das Gefühl, sie müsse sich gemäß des Stereotyps verhalten, um gesellschaftlich akzeptiert/anerkannt zu werden. Es entsteht dadurch die Gefahr, sich bestimmten Wettbewerbssituationen nicht gewachsen zu fühlen, da das Stereotyp theoretisch vorgibt, welches Geschlecht in beispielsweise bestimmten Fächern in der Schule überlegen ist. Einerseits könnten in diesen Situationen Geschlechter durch das Umfeld stereotypisiert werden und dadurch benachteiligt. Andererseits könnten die Geschlechter dazu neigen, sich konform/gemäß der Stereotype zu verhalten und die Stereotype zu bestätigen, wodurch sie nicht das Maximum ihrer Leistung abrufen können.
Die Verbindung von Gesellschaft und Medien wird in der Forschung unterschiedlich bewertet. Einerseits werden die Medien als Mittel gesehen, mit deren Hilfe die Realität der Gesellschaft widergespiegelt wird. Andererseits wird zu dieser Funktion ebenfalls die Vorbildfunktion hinzugezählt, wodurch sie an der Gestaltung der Kulturen mitwirkt. Außerdem kann beispielsweise Werbung eine idealisierte Gesellschaft darstellen, die veranschaulicht, wie Frauen und Männer sich verhalten sollten, anstelle zu illustrieren, wie sie sich tatsächlich in der Realität verhalten. Um den Rezipienten zu erreichen und anzusprechen, muss Werbung an die kulturellen Gegebenheiten angepasst werden, in der sie gezeigt wird. Im Einzelnen muss sie Konformität zu den Werten und Normen der Gesellschaft in sich tragen und ist dadurch ein Indikator, an dem man die Veränderungen innerhalb der Bevölkerung ablesen kann. Für die Rezipienten selbst dient Werbung oft als Orientierung oder Hilfestellung, um die Werte und Normen der Gesellschaft nachvollziehen zu können, und kann dadurch deren Verhalten prägen. Insbesondere den genutzten Bildern darin wird ein hoher Stellenwert zugewiesen, da jene als Erste vor Überschrift und Text wahrgenommen werden und entsprechende Signale an den Rezipienten senden. Darüber hinaus trägt Werbung dazu bei, Wünsche, Hoffnungen und Träume der Menschen zu beeinflussen. Da Werbung eine Reflexion der Gesellschaft darstellt, sind auch Geschlechterstereotype darin wiederzufinden und betonen, welches Verhalten von Frauen und Männern erwartet beziehungsweise was von der Gesellschaft akzeptiert wird.
Insbesondere die äußerliche Darstellung beider Geschlechter hat in den Medien eine hohe Priorität und bekräftigt ein idealisiertes Bild, welches die Gesellschaft unter Umständen negativ beeinflussen kann. Werbungen mit scheinbar perfekten Frauen und Männern können bei den Rezipienten Unzufriedenheit mit sich selbst auslösen sowie den Drang, diesem Ideal zu entsprechen, was durch die permanente Konfrontierung verstärkt wird. Frauen beispielsweise sind der Meinung, dass ihr Aussehen eine große Rolle in der Gesellschaft spielt, da es ihnen Vorteile verschafft und sie sympathischer wirken lässt. Dies geht mit dem Stereotyp konform, dass Frauen primär durch ihr Äußeres attraktiv wirken und dementsprechend diesem Aspekt ein hoher Stellenwert zugemessen wird. Zu den Schönheitsidealen bei Frauen gehören laut Umfragen zum Beispiel die Attribute schlank, jung, sportlich, gepflegte Haare, natürlich und makellos. Dadurch haben sich in der Gesellschaft spezifische Ideale zu den einzelnen Körperregionen des Menschen gebildet, wie beispielsweise für Größe, Gewicht, die Form von Nase und Lippen, Zähne oder die Abstände zwischen einzelner Gesichtsregionen. Diese Leitbilder werden unterbewusst an sich selbst und anderen wahrgenommen, sodass entsprechende Schlüsse daraus gezogen werden können. Ein großer Faktor, der vermehrt bei Werbung genutzt wird, ist Sex-Appeal. Studien zeigen, dass Männer sowie Frauen von sexualisierten Darstellungen positiv angesprochen werden und emotionaler darauf reagieren. Hierbei wird zwischen fünf Formen von Sex-Appeal in der Werbung unterschieden. Neben der Nacktheit oder spärlichen Bekleidung kann Sex-Appeal auch durch das Verhalten dargestellt werden, im Einzelnen zum Beispiel durch Flirten oder sexualisierte Posen. Darüber hinaus äußert sich dieses Phänomen durch die physische Attraktivität des Models, durch Anspielungen in der Werbung generell oder durch Symbole und Anspielungen, die unterschwellig eingebaut werden.
In der Kosmetik werden vorrangig Frauen angesprochen, die mithilfe der Produkte gegen natürliche Prozesse ihres Körpers wie das Altern ankämpfen sollen, um dem Schönheitsideal der Gesellschaft zu entsprechen. Es wird suggeriert, dass alles abseits des Aussehens der Models unvollkommen ist und von der Bevölkerung nicht akzeptiert wird, wodurch oft das Selbstbewusstsein der Frauen leidet, wenn sie diesem Ideal nicht entsprechen.
Typisch ‚weibliche‘ Eigenschaften
Typisch ‚männliche‘ Eigenschaften