Die neuste Kinderstudie der Hilfsorganisation World Vision wurde am Donnerstag in Berlin vorgestellt. Sie verkündete frohe Botschaft: Die meisten Kinder, die sich im Grundschulalter befinden, sind offen und tolerant gegenüber Flüchtlingen. Flüchtlinge seien auch nur „normale“ Kinder, so 79 % von 2500 befragten Grundschülern. Eine Vielzahl zeigte darüber hinaus auch Mitleid mit den Geflüchteten. Dieses Ergebnis liegt unter anderem daran, dass Kinder nicht in Stereotypen denken, weil sie den direkten Kontakt zu ihnen haben.
Die Studie hat darüber hinaus jedoch Abweichungen bezüglich des Ergebnisses in West- und Ostdeutschland festgestellt. Kinder in den neuen Bundesländern sind nicht ganz so offen gegenüber Fremdem. Im Westen gaben 66% der Kinder an, dass sie den Kontakt zu Flüchtlingen positiv empfinden würden. Im Osten hingegen befürworteten dies nur 56%. Das ist immerhin ein Unterschied von 10 Prozent, der nicht ganz unwichtig erscheint. „In den neuen Bundesländern sind die Vorbehalte gegen Fremde schon in jungem Alter deutlicher ausgeprägt.“ Warum ist ein solcher Unterschied zu verzeichnen? Die Verfasser der Studie begründen dies mit einer intoleranteren Einstellung des Elternhauses in den neuen Bundesländern: „Hier zeigt sich, wie früh eine fremdenfeindliche Atmosphäre auf die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft abfärbt.“
Und dennoch, ob Kinder aus Ost- oder Westdeutschland, sie können als Vorbilder der Gesellschaft angesehen werden: „Ungefähr ein Drittel der Kinder unternehme ab und an in der Freizeit etwas mit geflüchteten Altersgenossen.“ Direkter Kontakt baut Vorurteile ab. Daran wird deutlich, dass auch Eltern was von ihren Kindern lernen können : Toleranz!
Die Süddeutsche berichtet: http://www.sueddeutsche.de/politik/studie-ost-kinder-haben-mehr-vorurteile-1.3868779
Mehr zu vorbildlicher Jugend? http://hyperkulturell.de/wp-admin/post.php?post=2948&action=edit