Der örtliche Vereinsvorsitzende Jörg Sarter berichtet von der Situation vor Ort. So haben veränderte Nutzerstrukturen der Essener Tafel in den letzten Jahren dazu geführt, dass der Anteil geflüchteter und zugewanderter Menschen auf bis zu 75% stieg. Infolgedessen fühlen sich vor allem Rentnerinnen und Mütter verdrängt. Der Bedarf auf beiden Seiten ist riesig. Derzeit versorgen 936 Tafeln wöchentlich bis zu 1,5 Millionen Menschen. Menschen, die auch in einer sogenannten Wohlstandsgesellschaft leben. Doch warum muss dieser Konflikt zu einer Entweder-Oder-Entscheidung werden?
Die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD) schrieb bei Twitter, dass es ihr „eiskalt den Rücken runter“ laufe, wenn „Essen nur für Deutsche“ ausgegeben werde. Auch Rassismus-Vowürfe werden laut, Karl Lauterbach (SPD) spricht von „Ausländerhass“, der „sogar bei den Ärmsten angekommen“ sei. Widerspricht dieser Entschluss unseren Grundwerten? Und sind christliche Werte wie Nächstenliebe und Barmherzigkeit doch nicht universell? Doch „die Rassismus-Keule schwingt vorbei am eigentlichen Problem.“
Letztlich wird dieses Problem wohl nur durch politische Maßnahmen zu lösen sein. Die Politik ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass all diese Menschen auf Hilfe angewiesen sind. Sarah Wagenknecht macht der Bundesregierung Vorwürfe. Es gehe nicht „um bevorzugen, sondern darum, dass nicht ausgerechnet diejenigen, denen es sowieso nicht gut geht, jetzt auch noch die Lasten der Zuwanderung tragen. Und das ist die Konsequenz der Bundesregierung (…) die sich nicht darum kümmert, wie jetzt die damit verbundenen Probleme gelöst werden.“
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