Nonverbale Botschaften senden wir beispielsweise, wenn wir bei einer Begegnung lächeln oder mit dem Kopf nicken. An unserer Körperhaltung ist erkennbar, in welcher Stimmung wir ins gerade befinden. Wir nutzen unseren Daumen als Zeichen der Anerkennung oder bitten Autofahrer darum uns mitzunehmen.
Wenn wir aufgeregt sind, erröten wir, fangen an zu schwitzen und auch unsere Stimme verändert sich in der Tonhöhe, denn selbst wenn wir stumm bleiben – unser „Körper ist niemals sprachlos.“
Nicht nur Menschen verständigen sich durch Mimik und Gestik, sondern auch Tiere. Die Körpersprache unterscheidet sich jedoch von Spezies zu Spezies. Über Arten hinweg können Forscherinnen allerdings beeindruckende Gemeinsamkeiten feststellen. So verglichen sie nonverbale Botschaften von Bonobos mit denen von Schimpansen. „Die Gemeinsamkeiten sind so groß, dass wir davon ausgehen, dass viele dieser Gesten biologisch vererbt worden sind“, erklärt Kirsty Graham vom Department of Psychology der University of York.
Nichtsprachliche Zeichen, die kulturunabhängig existieren, sind zum Beispiel das Stirnrunzeln bei Unmut oder ein Lächeln, wenn wir fröhlich gestimmt sind.
Dennoch sind gerade im interkulturellen Kontext Missverständnisse vorprogrammiert. Verwenden wir das Victory-Zeichen beim Bier bestellen (und der Handrücken zeigt von uns weg), würden wir in Australien, England, Irland und Neuseeland wohlmöglich kein Bier erhalten. Denn hier gilt diese Geste als grobe Beleidigung.
Wenn wir unserem Gegenüber signalisieren wollen, dass etwas „Okay“ ist, bilden wir mit Daumen und Zeigefinger ein O. Amerikaner würden diese Geste verstehen, während Franzosen damit anzeigen, dass etwas wertlos ist. In Lateinamerika, Russland und Osteuropa hat diese Geste einen eindeutig abwertenden sexuellen Bezug. Wohingegen Japaner dieses Zeichen nutzen, um deutlich zu machen, dass sie über Geld sprechen möchten.
Was können wir konkret gegen diese interkulturellen Missverständnisse tun? Sensibilität gegenüber kulturellen Unterschieden kann uns helfen. Wer nicht wie selbstverständlich davon ausgeht, dass seine kulturellen Verhaltensweisen „die richtigen“ sind, kann diesen Missverständnissen viel flexibler begegnen.
Die Wiener Zeitung berichtet:
https://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wissen/forschung/949746_Koerpersprache.html