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Bayerns Kreuzerlass – eine „staatliche Kreuzigung“?

Kreuz
KreuzIn Bayern ist beschlossen, dass in allen öffentlichen Behörden Kreuze als Symbole der christlich-abendländischen Kultur aufgehängt werden. Der sogenannte Kreuzerlass gilt ab 1. Juni – doch nicht alle können sich mit dieser politischen Entscheidung anfreunden. Ist der Erlass überhaupt zeitgemäß in unserer hyperkulturellen Gesellschaft? Oder bedarf es einer solchen „identitätsstiftenden“ Entscheidung?

Das bayrische Kabinett und Ministerpräsident Markus Söder müssen sich zur Zeit scharfer Kritik von allen Seiten stellen, da sie verantwortlich für die (christlich geprägte) politische Entscheidung sind. Selbst Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, macht Söder schwere Vorwürfe. So seien „Spaltung, Unruhe, Gegeneinander“ durch den Erlass gefördert worden. „Wenn das Kreuz nur als kulturelles Symbol gesehen wird, hat man es nicht verstanden“, erklärte Marx. Gleichzeitig plädiert er dafür, diese Debatte zu führen – aber anders. Multireligiös und unter Einbezug aller, auch der Nicht-Gläubigen. Söder hingegen versucht sich zu verteidigen: „Natürlich ist das Kreuz in erster Linie ein religiöses Symbol. Aber im Symbol des Kreuzes bündelt sich auch die Grundidee des säkularen Staates.“

Letztere Aussage Söders ist allerdings hinterfragbar. Bündelt sich wirklich in einem Kreuz die Idee eines säkularen Staates oder bewirkt ein Aufhängen von Kreuzen in öffentlichen Behörden nicht genau das Gegenteil? Wird der bayrischen Gesellschaft dadurch nicht eine bestimmte Identität zugeschrieben?

Ein Wahlkampflogo?

Vielmehr noch steht im Raum, ob die Debatte nicht eine gelungene Wahlkampfwerbung der CSU sei, wie die Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) vermutet: „Er missbraucht das Kreuz für seinen Wahlkampf und vermischt bewusst Religion und Politik.“ Auch der Münchner Weihbischof Wolfgang Bischof betonte, dass das Kreuz kein Symbol für Bayern „und erst recht kein Wahlkampflogo“ sei. Der ehemalige CSU-Vorsitzende Erwin Huber indessen unterstützt Söders Entscheidung klar: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/erwin-huber-ueber-den-kreuz-beschluss-von-markus-soeder-15567616.html

Bleibt der Kreuzerlass ein bayrisches Phänomen oder könnte er zum Vorreiter für alle deutschen Bundesländer werden? Und was wäre die Konsequenz daraus, wenn eine multikulturelle Gesellschaft vom Staat auf ein religiöses Weltbild reduziert wird?

Die FAZ berichtet: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/kreuz-erlass-marx-kritisiert-soeder-und-csu-scharf-15566947.html

https://www.youtube.com/@hyperkulturell

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