Im Gespräch mit Dr. Rebecca Seidler, Rabbi Gabor Lengyel und Daniel Kohn über Antisemitismus gestern und heute.
Dr. Rebecca Seidler ist Dozentin an der Hochschule Hannover. Ehrenamtlich engagiert sie sich in der jüdischen Empowerementarbeit. Im Zuge dessen hat sie Jung und Jüdisch Deutschland e.V., ein Verein für junge progressive Jüdinnen und Juden und mit zwei weiteren Mitstreiterinnen den ersten jüdischen Kindergarten in Hannover nach 1945 gegründet, den sie auch heute noch pädagogisch berät. Als Mitglied der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus, kurz RIAS, ist sie die für Niedersachsen zuständige Ansprechpartnerin für Jüdinnen und Juden, die von Antisemitismus betroffen sind und bietet ihnen Beratung, Unterstützung und Begleitung an.
Rabbi Gabor Lengyel, Überlebender des Holocaust, 78 Jahre alt, war 32 Jahre als Ingenieur in einer internationalen Firma tätig und hat sich dann für ein Rabbinerstudium entschieden, das er 2009 abschloss. Er ist als Reformrabbiner in der Liberal-jüdischen Gemeinde in Hannover tätig. Er ist außerdem Gründungsmitglied der Deutsch-israelischen Gesellschaft, engagiert sich schon lange im christlich-jüdischen, interreligiösen Dialog und ist Dozent an der Leibniz Universität Hannover.
Daniel Kohn ist 33, selbständiger Versicherungskaufmann und zugleich im Vorstand der Werteinitiative, einem gemeinnützigen politischen Verein, der sich für die Stärkung von Freiheit und Demokratie aus jüdischer Perspektive einsetzt. Er spricht regelmäßig mit Entscheidungsträgerinnen und -trägern der Politik auf Bundesebene und betreibt Öffentlichkeitsarbeit. Alle drei sind Teil des Expertenkreises der Offensive gegen Antisemitismus, die im Januar ihren Auftakt im Rathaus hatte. Hintergrund der Kampagne ist ein Anstieg antisemitischer Beleidigungen und Gewalttaten gegen jüdische Menschen und Einrichtungen.
Hörbeitrag als Transkript.
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