Fachdidaktischer Artikel aus der Zeitschrift „sprechen“ (2015): ‚Critical Incidents‘ in der interkulturellen Lernpraxis des Deutschunterrichts. Darum geht es in dem Aufsatz:
Kulturen sind nicht homogen. Menschen handeln nicht trivial. Lösungen lassen sich nicht lehren. Dies sind einige unserer Grundannahmen, die unübersehbar konstruktivistisch inspiriert sind. Sie haben weitreichende Konsequenzen für lernpsychologisch vertretbare Unterrichtsdesigns. Kommunikative Kompetenz lässt sich lernen, aber, genauer besehen, nicht lehren. Der autonome Lerner ist ein konsequenter Selbstlerner.
In einer wie niemals zuvor bewegten Welt der Migration verwischen und verlieren sich kulturelle Grenzen. Kulturstandards (Thomas) oder Kulturdimensionen (Hofstede) vermitteln den Eindruck, Kulturen könnten systematisch analysiert und gerastert werden – mit Ergebnissen, die auf eine Homogenität schließen lassen. Dies ist nicht der Fall. Kulturen sind in ihren spezifischen Ausprägungen nicht formalisierbar.
Wir gehen bei unsern Überlegungen jeweils von einer singulären interkulturellen Situation aus. Wir gehen immer vom einzigartigen und in der sozialen Interaktion undurchschaubaren Menschen aus. Dies verlangt nach einer individuellen Lösung, die jeder Einzelne nur für sich selbst entdecken kann. Critical Incidents ermöglichen solches Entdecken.
Den Aufsatz mit konkreten Tipps zur Unterrichtsgestaltung und Visualisierungen gibt’s hier.
Viele andere Lehr- und Lernmaterialien finden sich unter https://www.hyperkulturell.de/downloads/