Junge Menschen wachsen in einer digitalen Welt auf. Sie erleben tagtäglich eine lebhafte, dynamische multimediale Welt, insbesondere mit den vielfältigen Phänomenen des Internets an Computer, Tablet und Smartphone.
Diese Erfahrungen prägen junge Menschen intensiv und nachhaltig. Sie führen u.a. dazu, dass sich bestimmte Erwartungen entwickeln, wie Lernprozesse verlaufen (können und sollen). Darauf muss Schule als einer der wichtigsten Orte gesellschaftlicher Entwicklung reagieren. Darin liegt der simple Grund, warum sich Schule systematisch mit Digitalisierung beschäftigen muss. Schule muss sich der Digitalisierung stellen, sie verstehen und mitgestalten – und zwar proaktiv. Es geht also nicht nur darum, was wir lehren, sondern auch, wie wir lehren… weil sich Lerngewohnheiten sehr stark verändern, und damit auch Lernerwartungen und Anforderungen an Lehre.
Wissenserwerb, Wissensvermittlung, Kommunikation, Sprache, Denken: All das sind zentrale Bereiche menschlichen Lebens, es sind Kernpunkte des schulischen Bildungsauftrags. Sie verändern sich mit der Digitalisierung tiefgreifend.
Aus welchen Quellen beziehen wir Wissen? Auf welche Weise beziehen wir dieses Wissen? Wie verändert Digitalisierung unsere Kommunikation? Unsere Sprache? Unser Denken? Die Antwort auf diese Fragen führt auch zu der Erkenntnis, neue „alte“ Fähigkeiten zu fördern: Historiker nennen es „Quellenkritik“, im Zusammenhang mit der Digitalisierung können wir es allgemein „Medienkritik“ nennen. Lehrer*innen und Schüler*innen müssen grundlegend befähigt werden, Informationen zu filtern, seriöses Wissen zu finden etc.
Bei all dem gibt es ernstzunehmende Probleme: Digitalisierung ist enorm ressourcenintensiv, kostet Geld, Zeit und Nerven. Zudem gibt es eine ausgeprägte Technikschüchernheit bei vielen Menschen. Kurzum: Die Digitalisierung stellt die Schule vor mächtige Herausforderungen.