Gedächtnis und Lernen sind grundlegende Fähigkeiten unseres Gehirns, die es uns ermöglichen, Informationen aufzunehmen, zu speichern und später wieder abzurufen. Sie spielen eine entscheidende Rolle in unserem täglichen Leben und beeinflussen unsere geistige Leistungsfähigkeit, unser Verhalten und unsere Entwicklung.
Das Gedächtnis ist die Fähigkeit, Informationen zu speichern und später wieder abzurufen. Es kann in verschiedene Arten unterteilt werden, z. B. in das Kurzzeitgedächtnis, das es uns ermöglicht, Informationen für kurze Zeit aktiv zu behalten, und das Langzeitgedächtnis, das es uns ermöglicht, Informationen langfristig zu speichern. Das Gedächtnis kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, z. B. durch emotionale Erlebnisse, Wiederholung oder Kategorisierung von Informationen.
Lernen hingegen ist der Prozess, durch den wir uns neues Wissen, neue Fähigkeiten oder neues Verhalten aneignen. Es umfasst das Verstehen, Speichern und Abrufen von Informationen sowie die Anwendung und Integration des Gelernten in unser tägliches Leben. Lernen kann auf verschiedene Weise erfolgen, z. B. durch Beobachtung, Nachahmung, Erfahrung oder formalen Unterricht.
Gedächtnis und Lernen sind eng miteinander verbunden, da Lernen auf dem Gedächtnis basiert und das Gedächtnis durch Lernprozesse verbessert werden kann. Ein gutes Gedächtnis ist für erfolgreiches Lernen unerlässlich, da es uns ermöglicht, Gelerntes zu speichern und später wieder abzurufen. Umgekehrt kann Lernen dazu beitragen, das Gedächtnis zu trainieren und zu verbessern.
Unser Gedächtnis
Das Gedächtnis ist eine komplexe und faszinierende Funktion unseres Gehirns. Es ermöglicht uns, Informationen aufzunehmen, zu speichern und abzurufen. Es spielt eine zentrale Rolle in unserem täglichen Leben, denn es ermöglicht uns, Erfahrungen zu sammeln, zu lernen, Dinge zu erkennen und sogar unsere Persönlichkeit zu formen.
Es gibt verschiedene Arten von Gedächtnis mit unterschiedlichen Funktionen und Eigenschaften. Das deklarative Gedächtnis bezieht sich auf das Erinnern von Fakten und Ereignissen. Es wird in zwei Kategorien unterteilt: das episodische Gedächtnis, das es uns ermöglicht, uns an persönliche Erlebnisse zu erinnern, und das semantische Gedächtnis, das es uns ermöglicht, Fakten und Wissen abzurufen.
Das prozedurale Gedächtnis bezieht sich auf das Erlernen von motorischen Fähigkeiten und Routinen. Es ermöglicht uns, Bewegungen und Abläufe automatisch auszuführen, z. B. Fahrrad fahren oder Klavier spielen.
Unser Gedächtnis hat eine begrenzte Kapazität, das heißt, wir können nicht unbegrenzt Informationen speichern. Dennoch ist es erstaunlich, wie viel unser Gehirn aufnehmen und behalten kann. Informationen werden auf verschiedenen Ebenen gespeichert: im sensorischen Gedächtnis, im Kurzzeitgedächtnis und im Langzeitgedächtnis.
Das sensorische Gedächtnis ist die erste Stufe des Gedächtnisprozesses und bezieht sich auf die kurzfristige Speicherung von Informationen, die durch unsere Sinne wahrgenommen werden. Zum Beispiel können wir uns für einen kurzen Moment an das Aussehen eines vorbeifahrenden Autos erinnern, bevor es wieder aus unserem Bewusstsein verschwindet.
Von dort gelangt die Information in das Kurzzeitgedächtnis, wo sie für eine begrenzte Zeit aktiv gehalten werden kann. Das Kurzzeitgedächtnis hat eine begrenzte Kapazität von etwa 7 plus/minus 2 Einheiten. Zum Beispiel können wir uns eine Telefonnummer für kurze Zeit merken, bevor wir sie wieder vergessen.
Wenn wir uns jedoch bewusst auf eine Information konzentrieren und sie mit unserem vorhandenen Wissen verknüpfen, kann sie in das Langzeitgedächtnis übertragen werden. Das Langzeitgedächtnis hat eine nahezu unbegrenzte Kapazität und kann Informationen über einen langen Zeitraum speichern. Es wird in zwei Kategorien unterteilt: das explizite Gedächtnis, das sich auf bewusste Erinnerungen bezieht, und das implizite Gedächtnis, das sich auf unbewusste Erinnerungen und Gewohnheiten bezieht.
Der Abruf von Informationen aus dem Gedächtnis kann aktiv oder passiv erfolgen. Aktives Abrufen bedeutet, dass man sich bewusst an eine bestimmte Information erinnert, während passives Abrufen bedeutet, dass bereits gelernte Informationen automatisch abgerufen werden, ohne dass man bewusst danach sucht. Zum Beispiel können wir uns aktiv daran erinnern, wo wir unsere Schlüssel hingelegt haben, während wir uns passiv daran erinnern können, wie man Fahrrad fährt, ohne darüber nachzudenken.
Unser Gedächtnis ist jedoch nicht perfekt und kann Fehler und Verzerrungen enthalten. Zum Beispiel können wir Informationen vergessen oder falsch erinnern. Das liegt daran, dass unser Gedächtnis stark von unseren Emotionen, unserer Aufmerksamkeit und dem Kontext abhängt.
Lösung zum Lückentext
Unser Gedächtnis kann in Kategorien eingeteilt werden. Eine mögliche Kategorisierung orientiert sich anhand der Zeit. So wird die Kategorie, die für die Speicherung von Ereignissen die Jahre, Wochen oder Stunden zurückliegen, verantwortlich ist, Langzeitgedächtnis genannt. Für Ereignisse die maximal 20 Sekunden zurückliegen, wie der Blick auf die Uhr, ist das Kurzzeitgedächtnis verantwortlich. Das Ultrakurzzeitgedächtnis verarbeitet Informationen, die maximal eine Sekunde alt sind.
Die Prozesse des Gedächtnisses lassen sich in drei Prozesse einteilen. Zunächst erfolgt die Enkodierung, das bedeutet, die Informationen werden aufgenommen. Im nächsten Schritt werden die Informationen gespeichert. Wie die zeitliche Kategorisierung des Gedächtnisses verdeutlicht, werden die Informationen für eine gewisse Zeit aufrechterhalten. Der dritte Prozess ist der Abruf von Informationen, dies erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.
Transkript zum Erklärfilm
Hallo zusammen, das heutige Thema ist unser Gedächtnis. Hier ist eine Übersicht für dieses Video. Wir beginnen mit einer Definition des Gedächtnisses, gefolgt von einer Kategorisierung der Gedächtnissysteme, die Prozesse, die in unserem Gedächtnis ablaufen und wie wir uns Dinge besser merken können. Schließlich soll es um Aufmerksamkeit gehen. Nun zur Definition. Wikipedia ist ja, wie wir wissen, nicht die seriöseste Quelle, aber manchmal bietet sie uns einen guten Überblick. So beschreibt sie das Gedächtnis als Fähigkeit, Informationen aufzunehmen, umzuwandeln, zu speichern und wieder abzurufen. Das Gedächtnis lässt sich zeitlich kategorisieren. Dabei wird es unterteilt in das Langzeit-, Kurzzeit- und Ultrakurzzeitgedächtnis. Das Langzeitgedächtnis kann Informationen über Jahre speichern. Zum Beispiel habe ich vor Jahren Fahrradfahren gelernt. Ich erinnere mich an meinen ersten Schultag vor Wochen und an mein Frühstück vor Stunden. Das Kurzzeitgedächtnis hält Informationen für circa 20 Sekunden gespeichert, wie beispielsweise, dass ich gerade auf die Uhr geschaut habe und mir die Uhrzeit merke. Im Ultra Kurzzeitgedächtnis werden Informationen für etwa eine Sekunde gespeichert, wie zum Beispiel den Klang einer Stimme, den man noch im Ohr hat, nachdem eine Person etwas gesagt hat. Wenn wir uns fragen, wie wir uns an Erlebtes, Gelerntes oder Gelesenes erinnern, sind drei Gedächtnisprozesse daran beteiligt. Die Encodierung ist die Informationsaufnahme und die Einspeicherung dieser in eins der Gedächtnissysteme, die wir gerade besprochen haben. Die Information wird im nächsten Schritt gespeichert und aufrechterhalten über eine gewisse Zeitspanne, also entweder für eine Sekunde, 20 Sekunden oder über mehrere Stunden, Wochen, Jahre. Wenn die Information lange gespeichert wird, kann sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder abgerufen werden. Damit Information lange erhalten bleibt, müssen wir uns die Frage stellen, wie wir dafür sorgen können, dass wir uns Dinge besser merken können. Dabei befinden wir uns im Prozess der eben genannten Speicherung. Mögliche Faktoren für die Speicherung sind Rehearsal, Chunking, Hinweisreize und elaborierendes Wiederholen. Um diese soll es jetzt gehen. Fangen wir an mit dem Rehearsal, auch das Aufrechterhalten der Wiederholung genannt. Wichtig ist: kleine Einheiten können besser erinnert werden als große. In Intervallen zu wiederholen, speichert Information effizienter, als wenn sie nur einmalig wiederholt wird. Es hilft auch, laut zu denken und Dinge auszusprechen, die man sich merken möchte. Informationen, die man zeitlich gesehen in der Mitte lernt, werden schneller wieder vergessen als Dinge, die man am Anfang oder am Ende gelernt hat. Diese werden beim freien Wiederholen, also wenn man spontan nach ihnen gefragt wird, besser erinnert. Daher brauchen Informationen aus der Mitte mehr Wiederholungen. Das Chunking ist das Lernen von Informationen in Gruppierung. Wenn wir zum Beispiel eine lange Zahlenkombination lernen wollen, ist es leichter, diese in kleine Einheiten in Gruppen zu teilen. 787686585 lässt sich leichter merken in drei kleinen Gruppen 787686585. So lernen wir beispielsweise auch Telefonnummern leichter, wenn wir sie in kleinere Einheiten aufteilen. Was aber hilft uns noch, uns besser zu erinnern? Hinweisreize können uns helfen, Erinnerung aus dem Langzeitgedächtnis abzurufen. Hinweisreize sind zusätzliche Informationen, die mit abgespeichert werden. Sie können extern und intern sein. Externe Hinweisreize können zum Beispiel der übliche Arbeitsplatz, Gerüche, Farben, der Pulli, der an eine bestimmte Situation erinnert, sein. Interne Hinweisreize können Gedanken oder Gefühle sein. Zum Beispiel: Was habe ich gedacht, als ich sie das erste Mal gesehen habe? Hinweisreize sind also extern und intern. Wir speichern sie unbewusst. An sie zu denken, kann den Abruf von Erinnerungen erleichtern. Auch kann man bewusst die Erinnerungsleistung verbessern, zum Beispiel durch Wiederholen und Verknüpfen. So kann man sich bildliche Verknüpfung vorstellen, zum Beispiel für das Wort Eselsbrücke „der Esel auf der Brücke“ oder wenn man sich rechts und links merken möchte, kann man seine eigenen Hände als bildliche Verknüpfung nutzen. Außerdem kann man sich eine Geschichte ausdenken, zum Beispiel warum der Esel auf der Brücke steht. Zudem können eigene Erinnerung eingebunden werden. Auch sehr wirksam ist es, Reime zu bilden. Der faule Esel mochte nicht gehen und blieb deshalb auf der Brücke stehen. Um seine Erinnerungsleistung zu verbessern, braucht man Aufmerksamkeit. Ablenkung sollten vermieden werden. Es gibt zwei Arten der Aufmerksamkeit: die reizgesteuerte Aufmerksamkeit und die zielgesteuerte Aufmerksamkeit. Aber wo liegt der Unterschied? Die reizgesteuerte Aufmerksamkeit ist eher unbewusst. Man hört die Bienen, man nimmt den Wind wahr, und auch sonst hört man zum Beispiel die Vögel oder den Straßenverkehr. Die zielgerichtete Aufmerksamkeit ist die Aufmerksamkeit, die wir benutzen, wenn wir uns etwas merken wollen oder wenn wir etwas bewusst lesen oder zählen. Lasst es uns an einem Beispiel versuchen. Gleich wird ein kleiner Film gezeigt. Eure Aufgabe ist es, die Pässe zwischen den Spielern in den weißen T-Shirts zu zählen. Macht euch bereit. Gleich geht es los. Richtig. Es waren 15 Pässe. Und wer hat den Gorilla bemerkt? Dann schauen wir noch mal hin. Diesmal ohne die Pässe zu zählen. Diesmal hat ihn bestimmt jeder gesehen. Dieses Experiment zeigt, dass wir in der Lage sind, uns zielgerichtet zu konzentrieren. Wichtig ist es nicht durch andere Sachen, wie zum Beispiel das Handy, abgelenkt zu werden. Wir haben heute etwas über die verschiedenen Kategorien des Gedächtnisses und deren Prozesse sowie wie wir uns Dinge besser merken können und etwas über unsere Aufmerksamkeit gelernt. Im Anschluss könnt ihr das Gelernte nochmals überprüfen. Hier nun aber zunächst die Quellen. Auf Wiedersehen. Wir hoffen, es hat euch Spaß gemacht. Und bis zum nächsten Mal.