Der Stoff, aus dem ein Turban ist


Drei Münsteraner Studenten reisen in den Osten der arabischen Halbinsel, ins Land Oman. Männer tragen hier Turbane. Die drei Gaststudenten haben eine Idee: Sie wollen auch so einen auf dem Kopf. Sich den landestypischen Gepflogenheiten anzupassen, kann ja nicht falsch sein. Und coole Fotos für zuhause gibt das auch!

Also gehen sie auf den Markt und kaufen Stoff, den sie dann selbst zu einem Turban wickeln – die Anleitung gab`s im Internet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: drei stattliche Turbanträger auf den Straßen der Hauptstadt Maskat.

Auch ein bisschen stolz, sind die drei Deutschen vor allem neugierig, wie die Einheimischen wohl reagieren werden. Sie beobachten also genau, wie sie beäugt werden. An ihren europäischen Gesichtszügen sind sie sofort als westliche Ausländer zu erkennen.

Viele Omanis scheinen erstaunt, einige irritiert, vielleicht sogar verärgert, andere schmunzeln und wirken belustigt. Jedenfalls erregen die drei deutschen Studenten Aufmerksamkeit. Es wird von allen Seiten geguckt, gezeigt und getuschelt.

Die drei finden`s spannend und fühlen sich wohl in ihrer Rolle als Turban-Attraktion. „Scheinen nicht viele Ausländer so zu machen“, denken Sie sich. Ihre exotische Kopfbedeckung tragen sie jedenfalls den ganzen Tag, ehe sie dann am Abend zurück zum Campus kommen.

Ihr Professor macht große Augen, als er sie kommen sieht. Dann lacht er los. „Was habt ihr da auf dem Kopf?“ – „Turbane! Die sehen doch gut aus. Oder darf man das als Ausländer nicht?“ – „Oh, doch. Das Problem ist dieser Stoff. Den tragen die Omanis nur als Unterhosen!“